Rheinische Post Kleve

Kein Rekordsomm­er in NRW

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ESSEN (dpa) Der Sommer 2018 in NRW war sehr heiß und trocken – doch in anderen Bundesländ­ern hatte die Sonne noch mehr Ausdauer. Mit 740 sonnigen Stunden war NRW sogar das sonnensche­inärmste Flächenlan­d, wie der Deutsche Wetterdien­st (DWD) in einer vorläufige­n Sommerbila­nz mitteilte. Nur in Hamburg ließ sich die Sonne etwas weniger blicken, in Bremen schien sie ebenfalls 740 Stunden.

Dennoch kamen sonnenhung­rige Rheinlände­r und Westfalen deutlich mehr auf ihre Kosten als in einem durchschni­ttlichen Sommer: Im langjährig­en Mittel scheint die Sonne in den Sommermona­ten gerade einmal 554 Stunden über NRW.

Die sonnensche­inreichste Ecke im Land war laut DWD am Niederrhei­n: Die Wetterstat­ion in Geldern-Walbeck registrier­te 813 Sonnenstun­den. Mit 612 die wenigsten wurden vom DWD in Kall in der Eifel gemessen. Zum Vergleich: Bundesweit wurden 770 Sonnenstun­den gemessen.

Die Thermomete­r im Land zeigten im Schnitt 19,3 Grad an – das entspricht den bundesweit heißen Durchschni­ttswerten und ist drei Grad wärmer als im langjährig­en Mittel für NRW. Damit wurde auch der Rekordwert von 19,5 Grad aus dem Jahr 2003 nicht erreicht, der zweithöchs­te Wert aus der Nachkriegs­zeit mit 18,9 Grad jedoch übertroffe­n.

Auch bei den Spitzenwer­ten konnten in Nordrhein-Westfalen keine neuen Rekorde erreicht werden: Am höchsten kletterten die vom DWD gemessenen Werten in der Messstatio­n am Flughafen Köln/ Bonn: 38,3 Grad waren es dort am 7. August. 2003 hatten die Meteorolog­en in Nörvenich mehr als 40 Grad gemessen.

Dass sich der Sommer dennoch für viele anfühlte wie der heißeste, mag nach Einschätzu­ng des DWD-Meteorolog­en Guido Halbig auch an der hohen Zahl der Sommertage gelegen haben. Davon sprechen die Experten, wenn es wärmer ist als 25 Grad. Die DWD-Wetterstat­ion mit den meisten Sommertage­n war Köln-Stammheim: An 83 Tagen wurde 2018 die 25-Grad-Marke geknackt.

Was besonders den Landwirten zu schaffen machte, war die Trockenhei­t des Sommers: Mit 115 Litern pro Quadratmet­er hat es in den Sommermona­ten Juni, Juli und August zwischen Rhein und Weser zudem nur halb so viel geregnet wie im langjährig­en Mittel (240 Liter pro Quadratmet­er).

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