Netzagentur will schnellen 5G-Start
Die Mobilfunker sollen 98 Prozent der Haushalte mit der neuen Technik versorgen.
BONN Die Bundesnetzagentur hat sich für den Aufbau der künftigen superschnellen Mobilfunknetze der fünften Generation (5G) für einen mittleren Weg entschieden. Sie verlangt zwar, dass die Unternehmen mit einer Lizenz bis Ende 2022 rund 98 Prozent der Bevölkerung mit mindestens 100 Megabit/Sekunde versorgen. Aber es soll nicht den Zwang zu einem „national Roaming“geben, bei dem eine Firma mit möglicherweise nur einem lokalen Netz ein bundesweites Netz eines Wettbewerbers zu einem regulierten Preis mieten kann. „Es ist an den Unternehmen, die Verträge auszuhandeln und zu investieren“, sagt dazu Jochen Homann, Chef der Bundesnetzagentur dem „Handelsblatt“.
Die Zeitung hatte zuerst über die geplanten Auflagen für die Versteigerung der 5G-Lizenzen berichtet, über die der Beirat der Netzagentur noch beraten muss. Homann sagte Millionen Euro investiert werden, wie das vor allem für seine Staubsauger bekannte Unternehmen mitteilte. Auf dem im Zweiten Weltkrieg genutzten Hullavington-Flugplatz sollen 2000 weitere Mitarbeiter Platz finden. Dyson hatte 2017 bekanntgegeben, dass die Firma an einem Elektroauto arbeitet. dem Blatt, er könne sich vorstellen, als Schiedsrichter zu agieren, wenn sich die großen Netzbetreiber und kleinere Firmen nicht über die Großhandelspreise für die Netznutzung verständigen. Aber er wolle keine Preise diktieren. Der Unternehmer Ralph Dommermuth (1&1) hatte ein „national Roaming“gefordert, damit er die 5G-Netze von Telekom, Vodafone und Telefonica (O2) günstig nutzen kann. Das Kartellamt hatte dies unterstützt.
Die Netzagentur sieht auch vor, dass Autobahnen versorgt sein sollen, aber erst einmal nicht alle Landstraßen und jeder Bauernhof, wie es die CSU wollte. Dagegen hatten sich die Netzbetreiber gewehrt, weil dies die Kosten extrem in die Höhe getrieben hätte. Auf dem Land wollen sie lieber LTE schnell ausbauen. NRW unterstützt diese Strategie.