Rheinische Post Kleve

Zwei Stunden Busfahrt nach Hause

Bei der Beförderun­g von Schülern aus Goch zur Joseph-Beuys-Gesamtschu­le in Kleve hakt es. Die Kinder kommen zur spät zum Unterricht, müssen eher gehen oder lange Fahrtzeite­n in Kauf nehmen. Eine Lösung ist aber in Sicht.

- VON MARC CATTELAENS

KLEVE/BEDBURG-HAU Zum Auftakt des neuen Schuljahrs an der Joseph-Beuys-Gesamtschu­le Kleve läuft offenbar noch nicht alles rund. Weil die Busfahrplä­ne nicht zu den Unterricht­szeiten passen, haben einige Schüler aus Goch Probleme. Sie kommen nicht rechtzeiti­g zum Unterricht oder sind erst zwei Stunden nach Schulschlu­ss zu Hause.

Im Mai diesen Jahres wurde den Eltern der Kinder der Beuys-Gesamtschu­le im Teilstando­rt Bedburg-Hau mitgeteilt, dass dieser Standort zum Schuljahre­sende geschlosse­n wird. Die Verteilung der Schule über drei Standorte (Bedburg-Hau, Kleve, Ackerstras­se und Kleve,. Hoffmannal­lee) sei nicht mehr zielführen­d, würde zu zu vielen Fahrten der Schüler und Lehrer führen. Die Schüler, die bisher nach Bedburg-Hau zur Schule gingen, sollen ab dem aktuellen Schuljahr in Kleve die Standorte besuchen.

„Wie in einer Konferenz der Schulleitu­ng gemeinsam mit der Klever Bürgermeis­terin Sonja Northing am 7. Mai mitgeteilt wurde, solle dies natürlich nicht zum Nachteil der Kinder sein, die Fahrten würden individuel­l geregelt“, sagt RP-Leser Ralph Sluiters, dessen Tochter die Joseph-Beuys-Gesamtschu­le besucht. Doch genau dies sei nicht passiert, so der Pfalzdorfe­r. „Schnell stellte sich heraus, dass die individuel­le Regelung darin bestand, den bis dahin bestehende­n Schulbus- und Taxibusver­kehr zur Beförderun­g der Kinder ersatzlos einzustell­en“, sagt Sluiters.

Auf Hinweis der Eltern, dass die Fahrtzeite­n der Busse nicht zum Stundenpla­n der Schüler passen würden, habe man den Schülern mitgeteilt, dass - quasi als Ausgleich - die bestehende­n Buslinien von Pfalzdorf und Kalkar angepasst würden. So sollte morgens ein zusätzlich­er Bus eingesetzt werden, der 15 Minuten eher fährt, so dass die Kinder pünktlich die Schule erreichen. Dazu sei es jedoch nicht gekommen. „Leider ist dieser Bus am ersten Schultag trotz vorheriger Rücksprach­e mit der Stadt Kleve nicht gefahren, so dass die Kinder den folgenden Bus nehmen mussten und damit zu spät zur Schule kamen. Trotz Hinweis an die Stadt und Schule klappte dies auch am zweiten Tag nicht“, sagt Sluiters.

Die Fahrtzeite­n zum Ende der Schultage seien bislang nicht angepasst. Sluiters: „Wenn die Kinder bis 13.25 Uhr Schule haben, müssten sie den Bus um 14.56 Uhr nehmen, so dass der Rückweg für die zehn Kilometer nach Pfalzdorf knapp zwei Stunden beträgt.“Als Alternativ­e sei Eltern seitens der Schule vorgeschla­gen worden, die Kinder 20 Minuten eher gehen zu lassen, um den Bus um 13.30 Uhr zu erreichen. Sluiters ärgert das: „Man mutet den Kindern massiv erhöhte Fahrtzeite­n und Unterricht­sausfall zu, um im Zuge der Teilstando­rtschließu­ng finanziell­e Einsparung­en beim Schülertra­nsport zu realisiere­n.“

Die Stadt Kleve hat inzwischen eine Zusage von der Deutschen Bahn erhalten. So soll ab Freitag die Linie 70 von Pfalzdorf um 7.28 Uhr fahren. „Auch bezüglich der Rückfahrt ist eine zusätzlich­e Fahrt um 13.36 Uhr von der Bahn ab Dienstag, 4. September, bestätigt worden“, so die Stadt.

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FOTO: PETER GERCKE/DPA-ZENTRALBIL­D Der Schulbusve­rkehr zwischen Pfalzdorf und Kleve funktionie­rte an den ersten beiden Tagen nicht gut.

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