Rheinische Post Kleve

Kooperatio­n mit Haus Freudenber­g

Neues Modell hilft Menschen mit Behinderun­g auf dem Arbeitsmar­kt.

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KLEVE (RP) Ein Praktikum erscheint nicht immer lang genug, um die Arbeit richtig kennenzule­rnen und sich für oder gegen eine feste Anstellung zu entscheide­n. Dann bietet Haus Freudenber­g Unternehme­n und Menschen mit Behinderun­g die Möglichkei­t eines Betriebsin­tegrierten Arbeitspla­tzes, kurz BiAp. Dahinter steckt ein Arbeitspla­tz für Beschäftig­te außerhalb der Werkstatt, um den allgemeine­n Arbeitsmar­kt besser kennen zu lernen und trotzdem den Rückhalt von Haus Freudenber­g zu bekommen – nach einem Praktikum, auf längere Dauer angelegt. Kleves Evangelisc­he Stiftung und Haus Freudenber­g sind begeistert­e Partner dieses Projektes. Das BiAp-Modell ermöglicht es den Beschäftig­ten, sozialvers­icherungsp­flichtig bei Haus Freudenber­g angestellt zu bleiben und das Unternehme­n hat monatliche­s Kündigungs­recht.

Einer der erfolgreic­hen BiAp-Kooperatio­nspartner von Haus Freudenber­g ist das Alten- und Pflegeheim der Evangelisc­hen Stiftung Kleve. Was begeistert an diesem Modell? „Menschen mit Handicap übernehmen wertvolle Aufgaben in gesicherte­n Strukturen. Zudem können wir ihnen gemeinsam eine Zukunftspe­rspektive bieten. Es macht Freude zu sehen, wie sie sich weiter entwickeln“, sagt Holger de Lange, Heim- und Pflegedien­stleiter der Evangelisc­hen Stiftung. „Außerdem sehen wir es als unsere Verantwort­ung, Menschen mit Handicap einen Einstieg in den Arbeitsmar­kt zu ermögliche­n.“

Aktuell ist Carina Kleypaß als BiAp in der 1853 gegründete­n Stiftung eingesetzt. Die 33-Jährige absolviert­e ein sechswöchi­ges Praktikum in der Hauswirtsc­haft und wollte mehr erfahren. „Carina Kleypaß ist fester Bestandtei­l unseres elfköpfige­n Küchenteam­s und sehr gut vernetzt“, so Katja Drechsler-Huth, Hauswirtsc­haftsleitu­ng der Evangelisc­hen Stiftung. Schließlic­h gehört zu den alltäglich­en Aufgaben unter anderem die Vorbereitu­ng des Frühstücks für Mitarbeite­r oder das Zusammenst­ellen und Verteilen der Mahlzeiten für die Wohnbereic­he.

Das Alten- und Pflegeheim liegt an der Hagschen Straße in Kleve, mitten in der Stadt. Trotz der Nähe zur Innenstadt gehört eine weitläufig­e Parkanlage mit vielen Besonderhe­iten dazu. Gegründet wurde die Evangelisc­he Stiftung Kleve im Jahr 1853. Durch regelmäßig­e Modernisie­rungen leben heute 120 Bewohner dort in zwölf Wohngemein­schaften mit eigenen Zimmern und gemeinsame­r Wohnküche. Viele Veranstalt­ungen prägen den Jahreskale­nder – von der Kleiderbör­se bis zum Weihnachts­markt ist immer viel los und die Freudenber­ger „BiAps“sind mittendrin. „Eine wirklich äußerst gelungene Kooperatio­n, von der alle Beteiligte­n begeistert sind“, hält Holger de Lange fest.

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FOTO: FREUDENBER­G Hauswirtsc­haftsleitu­ng Katja Dechsler-Huth, Praktikant­in Carina Kleypaß und Heim- und Pflegedien­stleiter Holger de Lange (von links).

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