Rheinische Post Kleve

Unter dem Schutz der Gottesmutt­er

Die kfd St. Marien Unterstadt entstand 2017 mit Vereinigun­g der beiden Gruppen Kapuzinerk­irche Herz-Jesu und St.-Mariä-Empfängnis.

- VON WERNER STALDER

KLEVE „Es gibt bei uns kaum ein Treffen ohne fair gehandelte­n kfd-Kaffee“, sagt Hildegard Ingensand und lacht. Kaffee trinken gehört dazu, ist aber längst nicht alles. Mit dem 19. April 2017 haben sich die beiden kfd-Gruppen Kapuzinerk­irche Herz-Jesu und St.-Mariä-Empfängnis zu einer kfd mit dem Namen „kfd St. Marien Unterstadt“vereinigt.

Die Gründung der kfd St.-Mariä-Empfängnis geht auf das Jahr 1887 zurück. Damals war es der „Verein christlich­er Mütter“. Als 1925 die Unterstadt­kirche zur

„Die kfd gibt Frauen eine unüberhörb­are Stimme in Kirche, Politik und Gesellscha­ft“

Martina Holtermann Teamsprech­erin kfd

selbststän­digen Pfarre ernannt wurde, gewann auch der „Müttervere­in“seine Selbststän­digkeit. Nach dem Verbot durch die Nazis begann 1947 der Neubeginn.

1976 übernahm man in der Klever Unterstadt den neuen Namen „Katholisch­e Frauengeme­inschaft Deutschlan­ds – kurz „kfd“genannt. Die kfd-Gruppe der Kapuzinerk­irche entstand 1966 mit der Gründung des Pfarrrekto­rates Herz-Jesu. Die Treffen waren anfänglich im Pfarrheim an der Tiergarten­straße, bis unter dem engagierte­n Pfarrer Trappe die Frauen im Spyckklost­er tagen konnten. Die jetzt vereinigte „kfd-St. Marien Unterstadt“hat aktuell 84 Mitglieder, betreut von neun Teamfrauen und fünf weiteren Mitarbeite­rinnen. Sprecherin des neuen Teams ist Martina Holtermann. Die Lehrerin gehört seit 1994 zur kfd und wurde von der langjährig­en Teamsprech­erin Marianne Tilders dazu bewegt, Mitglied zu werden. Für sie war „die bunte Kirche“beim Weltgebets­tag der Frauen zum Thema „Bahamas“ein Höhepunkt. Sie hat die Hoffnung, dass sich neue Frauen der kfd anschließe­n.

Durch ihre Mutter wurde Hildegard Ingensand 1972 Mitglied der kfd. Vor allem die Organisati­on von Fahrten zeichnet sie aus. „Eigentlich mischen wir überall mit, die Interessen der kfd in Kirche und Gesellscha­ft zu vertreten“, sagt sie. Ein nachhaltig­es kfd-Erlebnis war für sie ein Besinnungs­wochenende bei den Dominikane­rn in Utrecht. Vor allem der Zusammenha­lt und das gemeinsame Tun beim jährlichen Adventsbas­ar, der seit Ende der 60er-Jahre bis 2017 einen Erlös von 100.000 Euro für örtliche und weltweite Projekte erzielte, hat für die ehemalige Erzieherin Agnes van Aarssen, die seit 1996 der kfd angehört, einen hohen Stellenwer­t. Seit 1977 bis Ende 2017 versah Marika Schmithaus­en das Amt als Kassiereri­n.

Auf die Initiative von Pastor Leinung hin, wurde sie 1975 kfd-Mitglied. „Ich suchte den Kontakt mit anderen jungen Frauen“, sagt sie. Ein Höhepunkt war für sie die Teilnahme im Festzug zur 750-Jahrfeier der Stadt Kleve 1992 als „Frauen des Klever Adels“.

Das Jahresprog­ramm der kfd-St. Marien Unterstadt ist vielfältig und reicht vom Osterfrühs­tück über gemeinsame Fahrten bis zur Adventsfei­er mit dem Nikolaus. Viele Aktivitäte­n werden auch gemeinsam mit den kfd-Gruppen Christus-König und Stiftskirc­he organisier­t und durchgefüh­rt wie Vorträge, Marienwall­fahrten, Maiandacht, Rosenkranz­andacht, Frauenmess­e, Tagesfahrt­en, Frauenfrüh­stück oder Weihnachts­markt. Seit Jahrzehnte­n engagiert sich die kfd bei regelmäßig­en Seniorentr­effen. Herrliche Erinnerung­en verbinden die Frauen mit dem Karneval in früheren Zeiten. Monatlich treffen sich die Mitarbeite­rinnen im Tagungsrau­m des Kapuzinerk­losters. Dabei stellen sie sich unter den Schutz der Muttergott­es.

Die Mitglieder­zeitschrif­t wird verteilt, Krankenbes­uche und besondere Geburtstag­e werden besprochen. „Die kfd gibt Frauen eine unüberhörb­are Stimme in Kirche, Politik und Gesellscha­ft“, sagt Teamsprech­erin Martina Holtermann.

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Vier von 84 Mitglieder­n der kfd St. Marien Unterstadt mit der Gottesmutt­er: Marika Schmithaus­en, Martina Holtermann, Agnes van Aarssen und Hildegard Ingensand.

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