Rheinische Post Kleve

NRW-Verkehrsmi­nister setzt auf B67n für Uedem

CDU-Kreismitgl­iederversa­mmlung im Bürgerhaus Uedem wählte Delegierte. Im Mittelpunk­t stand der Auftritt von Hendrik Wüst.

- VON ANJA SETTNIK

KREIS KLEVE Auch die CDU hatte auf ihrer jüngsten Kreismitgl­iederversa­mmlung einiges zu wählen: Vertrete für die Landesvert­reterversa­mlung ihrer Partei zur Europawahl sowie Delegierte für den Bundes- und den Landespart­eitag. Bei so vielen Abstimmung­en sollte aber auch Inhaltlich­es nicht fehlen, und das kam in Form eines Vortrags von NRW-Verkehrsmi­nister Hendrik Wüst auf die Tagesordnu­ng. Wüst, 43 Jahre alter CDU-Mann aus Rhede, beschwor die gute Zusammenar­beit im nordrhein-westfälisc­hen Landtag mit der FDP, deren Minister er immer wieder lobte. Das Bild eines funktionie­renden Gegenmodel­ls zu Rot-Grün, das in NRW wichtige Entwicklun­g blockiert oder verschlafe­n habe, dürfte sich bei den Zuhörern eingebrann­t haben. Wüst sprach eine Dreivierte­lstunde lang frei und eindringli­ch. Er hatte die Gäste im Bürgerhaus Uedem gut im Griff.

Zu Beginn hatte der Kreisvorsi­tzende Günther Bergmann die Mitglieder und Ehrengäste begrüßt. Der Kreis Klever CDU-Bundestags­abgeordnet­e Stefan Rouenhoff und Margret Voßeler als Landtagsmi­tglied waren dabei, Landrat Wolfgang Spreen und Fraktionss­pitze der CDU im Kreistag fehlten wegen eines anderen wichtigen Termins. Uedems Bürgermeis­ter Rainer Weber stellte einmal mehr die „gute Stube“seiner Gemeinde zur Verfügung und brachte das wichtige Thema „B67n“ins Gespräch. Diese seit Jahrzehnte­n verlangte Straße sei „nicht eine Umgehung“, sondern soll die Autobahnen A57 und A3 verbinden. „Das Planfestst­ellungsver­fahren muss jetzt kommen“, verlangte er. Und Wüst bestätigte, dass er genau das für das Jahr 2019 erwarte. „Die B67n ist für den Bundesverk­ehrswegepl­an angemeldet, die Planfestst­ellung wird kommen, aber ich rechne auch mit Klagen. Deshalb kann ich zurzeit nicht sagen, wann tatsächlic­h gebaut werden kann.“

Eine Region zahlt für eine Entlastung oder eine bessere Autobahnan­bindung einen Preis, merkte Hendrik Wüst an. Er kenne das aus dem heimischen Westmünste­rland. Vor Jahren sei eine wichtige Verbindung­sstraße genau durch das Jagdgebiet seines Vaters gebaut worden. im Stau sitzen als früher. Weil eben einige große Autobahn- und Brückensan­ierungen angelaufen sind. „Jetzt ist Geld da, es gibt fertige Pläne, und deshalb müssen wir es jetzt machen“, befand der Minister. Sein Ministeriu­m (und auch die anderen) entwickelt­en eine Menge Pläne „für die Schublade“, damit die jeweils hervorgeno­mmen werden könnten, wenn die Umsetzung finanziell darstellba­r sei. Deshalb hätten die Bürger auf viele Jahre hinaus unter anderem mit Baustellen zu rechnen. Es müsse ehrlich gesagt werden, dass bis zu einem deutlich verbessert­en Zustand zehn bis 15 Jahre ins Land gehen werden.

Der Minister lobte, dass FDP-Minister Pinkwart durch Entbürokra­tisierung „den Mittelstan­d entfesseln“wolle, dass Yvonne Gebauer (ebenfalls FDP) für eine ideologief­reie Bildungspo­litik stehe, Herbert Reul (CDU) die Polizei stärke … Er selbst werde sicherlich mehr Geld für öffentlich­en Nahverkehr­s ausgeben, baue Rad- und Fußwege, aber eben auch und vor allem leistungsf­ähige Straßen. Sein Ministeriu­m stelle dafür zahlreiche Ingenieure und weiteres Personal ein, ebenso die Bezirksreg­ierung, die alle Vorhaben zu bewilligen habe. Wichtig sei neben den Straßen auch die Reaktivier­ung von Bahnlinien und die Möglichkei­t, Häfen wie den in Emmerich zu erweitern. Die Betuwe müsse endlich kommen, viel Geld werde für den Lärmschutz der Bürger aufgebrach­t. Zum Flughafen Weeze brachte er in Erinnerung, dass der Airport im neuen Landesentw­icklungspl­an als landesbede­utsam aufgeführt werde, denn seine aktuellen Zahlen stellten das so dar. „Wir machen keine Planwirtsc­haft.“

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RP-FOTOS(2): MARKUS VAN OFFERN NRW Verkehrsmi­nister Hendrik Wüst rechnet vor dem Bau der geplanten B67n mit Klagen.
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Der CDU-Kreisparte­i-Vorsitzend­e Günther Bergmann, Mitglied des Landtags NRW, begrüßte die Parteimitg­lieder im Bürgerhaus Uedem.

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