Klangvielfalt im Forst
KRANENBURG-NÜTTERDEN Der Förderverein „Walderlebnispfad Sieben Quellen“feiert in diesem Jahr den 15. Geburtstag. Darauf wies der 1. Vorsitzende Jakob Voß bei der Begrüßung der mehr als 300 Besucher des Waldkonzertes an den Sieben Quellen hin, die sich an der „wunderbaren Bühne mit dem besonderen Flair“eingefunden hatten. In den 15 Jahren traten unterschiedliche musikalische Gruppen auf, es gab sogar eine Ballettaufführung. Die Veranstaltung, organisiert durch den Nütterdener Förderverein, wird in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW, Regionalforstamt Niederrhein, durchgeführt.
In diesem Jahr wurde das Konzert im Wald fast ausschließlich durch musikalische Gruppen aus der Gemeinde Kranenburg gestaltet. Den Auftakt machte die Jagdhornbläsergruppe Hegering Kranenburg mit ihren traditionellen Hörnern ohne Ventile. Wie der musikalische Leiter, Willi Schweers, erklärte, sind die Jagdhörner aus Kuhhörnern entstanden. Heute werden die Blechstücke nur mit dem Mund geblasen. Die Verständigung erfolgte früher über musikalische Leitsignale. Die Jagdhornbläsergruppe demonstrierte den Ablauf einer Jagd mit der „Begrüßung“, dem Aufbruch zur Jagd“, dem „Anblasen und der Aufmunterung zum Treiben“, der „Hasenruh“, der „Einladung zum Essen“, den Signalen „Reh-, Sau- und Damhirschtod“und schließlich „die Jagd ist vorbei“.
Im Kontrast zu den gewaltigen Tönen der Jagdhornbläser standen die einfühlsamen Lieder des Kirchenchores St. Antonius Abbas Nütterden. Der Chor begann mit einem italienischen Lied aus dem 15. Jahrhundert. „Alta Trinita“. Beim Volkslied „Im schönsten Wiesengrunde“durften alle mitsingen. Passend zum Standort trug der Chor unter der neuen Leitung von Marina Kirchhofer den „Abschied vom Walde“von Felix Mendelssohn-Bartholdy vor. Es folgten ein irischer Segenswunsch und von Abba „Thank you fort he Music“. Ein Heimspiel in Nütterden hatte die Band „CapSirs“, bei der bis auf einen alle Mitwirkenden in Nütterden geboren wurden. Die Musiker mit Martin Kepser und seinen Söhnen Lukas, Vincent und Johannes, verstärkt durch Christof Waterkamp, begeisterten die jungen und jung gebliebenen Zuhörer mit Beiträgen von Tracy Chapman über bis Maroon 5 bis „Wonderwall“von Oasis. Noch nie waren derartige Stücke unter den Bäumen an den Sieben Quellen zu hören.
Marie-Sah Franken, Lara van Offern und die Brüder Vincent und Johannes Kepser sangen a cappella zwei Lieder der Beatles sowie von Pierre Passereau „I est bel et bon“, ein Lied, das Jubelstürme auslöste. Einige Musikbeiträge der CapSirs wurden von Rahel Weier aus Xanten auf der Violine begleitet.
Förderverein-Geschäftsführer Joachim Böhmer wies auf den Walderlebnispfad Sieben Quellen als Treffpunkt für Familien und Kindergeburtstage und vor allem auf die zahlreichen Besucher vom Wolfsberg hin. Inzwischen gibt es an die 70 Mitglieder mit einem Jahresbeitrag von acht Euro.
Jakob Voß zitierte aus einem Bericht von 1927: „Über die verschiedenen Teiche der Sieben Quellen führen kleine, niedliche Brücken, die aus rohen Baumstämmen gefertigt sind. Die Forellenteiche waren vielfach das Ziel von Vereinsausflügen, und manche fröhliche Stunden haben dort sangesfreudige Menschen unter den alten Eichenbäumen erlebt.“