Rheinische Post Kleve

Zum 20. Mal rund ums Tönnissen-Center

Knapp 400 Teilnehmer erwartet die RG Kleverland am Sonntag. Erstmalig gibt es auch ein E-Bike-Rennen. Der prominente­ste Athlet ist Tour-de-France-Fahrer Marcel Sieberg aus dem Team Lotto Soudal.

- VON MAARTEN OVERSTEEGE­N

Es sind zwanzig Jahre vergangen, da begann inmitten der Ära Jan Ullrichs eine Klever Sporttradi­tion der Radrenngem­einschaft Kleverland: Das Rennen rund ums Tönnissen-Center. „Auch nach so vielen Jahren ist der Wettkampf für mich jedes Jahr wieder ein Höhepunkt“, sagt Mitveranst­alter Rudi Tönnissen. „Ich lebe für diesen Sport und organisier­e auch wegen meiner Enkelkinde­r noch immer mit“, fügt er an. Traditions­bewusst führt die Strecke auch im Jubiläumsj­ahr an der Albersalle­e, Hoffmannal­lee, Südstraße und der Triftstraß­e vorbei. Eben mitten im Herzen der Stadt.

Um elf Uhr fällt am Sonntag der Startschus­s für insgesamt neun Konkurrenz­en: Das Senioren-Rennen über 40 Kilometer zum Auftakt

„„Ich lebe für diesen Sport und organisier­e auch wegen meiner Enkelkinde­r noch immer mit“

Rudi Tönnissen Mitveranst­alter Radrennen

um elf Uhr, das Schülerren­nen über 20 beziehungs­weise 28 Kilometer, die Männer-C-Klasse (60 Km), das Laufrad- und Kinderrenn­en sowie das Firmen- (4), Elite- (70), und Jedermannr­ennen (30). Zudem findet sich erstmalig im Programm auch ein E-Bike-Wettkampf. „Wir haben das Einradrenn­en leider aufgeben müssen. Alternativ wagen wir uns an die E-Bikes heran. Aus sportliche­r Sicht ist das genauso anspruchsv­oll und zudem in vielen Ländern bereits etabliert“, sagt Tönnissen. Gerade in den Niederland­en sei eine solche Konkurrenz bereits weit verbreitet, in Deutschlan­d dahingegen noch Neuland, weshalb auch die Anmeldezah­len übersichtl­ich sind. Das E-Bike-Rennen beginnt um 13 Uhr, zehn Kilometer legen die Sportler zurück.

Ansonsten sind die Teilnehmer­zahlen im Vergleich mit den Jahren zuvor stabil. 400 Radfahrer werden antreten, um den Rundcirqui­t zu bezwingen. Insbesonde­re das Senioren-Rennen zog viele an, 60 Radler werden dort erwartet. „Wir sind sehr zufrieden mit der Beteiligun­g“, sagt Tönnissen. Damit auch zahlreiche Zuschauer kommen, hofft er in erster Linie auf gutes Wetter. „Ich schaue nicht mehr auf die Vorhersage. Wochenlang war sie gut, nun könnte es auch regnen.“Bei strahlende­m Sonnensche­in dürften die Klever Sportbegei­sterten zweifelsfr­ei kommen. Schließlic­h gastieren erneut Spitzenspo­rtler in der Schwanenst­adt. Der Promi-Fahrer des 20. Jubiläums wird Marcel Sieberg sein. Der 36-Jährige stammt aus Castrop-Rauxel und gilt als guter Sprinter und Anfahrer. Für das Team Lotto Soudal nahm er als sogenannte­r Helfer bereits mehrmals an der Tour-de-France teil. „Solche Sportler hautnah zu sehen, ist immer ein besonderes Erlebnis. Das sind echte Vorbilder“, meint Tönnissen. Sieberg reiht sich in eine hochdekori­erte Liste seiner Vorgänger ein: Größen der Radsport-Szene wie Jens Voigt, Phil Bauhaus oder Simon Geschke traten bereits am Tönnissen-Center in die Pedale.

Doch auch die Breitenspo­rtler und Nachwuchsa­thleten werden auf ihre Kosten kommen. „Wir differenzi­eren da nicht zwischen Leistungsu­nd Hobbysport. Alle leisten Großes“, sagt Tönnissen. So wird beim Firmenrenn­en nicht nur das schnellste Gespann gekürt, sondern auch das mit dem kreativste­n Outfit. Die vierköpfig­en Teams können eine Heißluftba­llonfahrt gewinnen.

„Es waren einmal zwei Brüder. Sie suchten nach einer innovative­n Idee für das gemeinsame Einkaufsce­nter. Und da einer der beiden ein leidenscha­ftlicher Hobbyrennf­ahrer war, lag die Idee eines Radrennens rund um ihr Einkaufsce­nter nah“, erinnert sich Tönnissen an die ersten Jahre seines Wettkampfs. Mittlerwei­le ist dieser erwachsen geworden, seinen Reiz aber hat er nie verloren.

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RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Szene vom Hauptrenne­n „Rund um Tönnissen-Center“im vergangene­n Jahr.

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