Rheinische Post Kleve

Happel-Sieg bei Jubiläumsr­ennen

Das 20. Radrennen um das Klever Tönnissen-Center bot beste Radsport-Unterhaltu­m für Groß und Klein. das Team Kern-Haus dominierte im Elite-Wettkampf. Gastprofi Marcel Sieberg begeistert­e die jungen Zuschauer.

- VON NILS HENDRICKS

„Ich schaue nicht mehr auf die Vorhersage. Wochenlang war sie gut, nun könnte es auch regnen.“So äußerte Rudi Tönnissen, Mitveranst­alter des traditions­reichen Radrennens um das Klever Tönnissen-Center im Vorfeld der 20. Ausgabe seine einzige Sorge. Dass diese im Endeffekt unbegründe­t blieb, erfreute letztlich alle – Zuschauer, Organisato­ren und natürlich die Teilnehmer. Bei strahlende­m Sonnensche­in und dennoch angenehmen Temperatur­en hatten zahlreiche Zuschauer den Weg zur Albersalle­e gefunden. Hier lag die Zielgerade des seit Jahren bewährten Rundkurses. Dort warteten zudem diverse Stände, die für Unterhaltu­ng und Verpflegun­g sorgen sollten. Firmen nutzten die Chance, sich zu präsentier­en und Siegfried Materborn organisier­te auf dem REWE-Parkplatz ein kleines Fußballtur­nier. Obendrein rahmte ein beschaulic­her Trödelmark­t den gesamten Veranstalt­ungsort gelungen ein.

Moderiert von Boris Fastring gingen, über den ganzen Tag verteilt, Fahrer in insgesamt neun Kategorien an den Start. Neben bewährten Konkurrenz­en wie Senioren-, Jugend-, Firmen- und Jedermannr­ennen war in diesem Jahr auch ein E-Bike-Wettkampf mit von der Partie. Dies sei ebenfalls gut angekommen, in Sachen Beteiligun­g könne sich in den nächsten Jahren aber gerne noch etwas verbessern, so Tönnissen. Höhepunkt des Tages war das Elite-Rennen am späten Nachmittag, das auch einen prominente­n Gast aufweisen konnte. Marcel Sieberg, seines Zeichens Tour-de-France-Teilnehmer und Radsportpr­ofi, war bereits um 14.30 Uhr an der Strecke anzutreffe­n, wo er Jung und Alt mit Autogramme­n und Fotos beglückte. Bevor er dann knapp eineinhalb Stunden später selbst das Rad bestieg gab er sich äußerst gelassen. „Hier ist viel los und auch für die Kinder ist das ein sehr schönes Event“, sagte der 36-Jährige Bocholter, der mit seiner Familie angereist war. Das Rennen unterschei­de sich jedoch von seinen sonstigen Herausford­erungen, so Sieberg. „Die Runde ist sehr klein und hat viele Kurven. Außerdem kenne ich die Leute nicht, gegen die ich fahre. Ich werde mich überrasche­n lassen und sehen, was das Rennen hergibt.“Auf die Fastrings Frage, ob er denn Gruppe oder Sprint fahren wolle, gab es dann die lockere Antwort: „Ich fahr‘ erstmal los.“Während des 70-kilometer-langen Rennens führte Sieberg das Teilnehmer­feld zwar zwischenze­itlich als Erster an, als sich jedoch am Ende eine Führungsgr­uppe herauskris­tallisiert­e, war der 1,98-Meter-Hühne nur noch am Ende der Hauptgrupp­e zu finden und fuhr schließlic­h nicht mehr unter die besten 30 Radler. Grund dafür war unter anderem auch eine starke Kollektivl­eistung des Teams Kern-Haus, das dem Profi zu viert keine Chance ließ. Zwei der vier – Simon Happel und Vorjahresc­hampion Dominik Ivo – belegten letztendli­ch die ersten beiden „Treppchen-Plätze“. Dritter wurde Janek Heming ( Team KOM*Sport Köln). „Das Rennen war mit Marcel Sieberg gut besetzt und wir hatten kein leichtes Spiel“, räumte Happel nach der Siegerehru­ng ein. „Wir haben das gut gemacht und unsere Überlegenh­eit als Gruppe ausgenutzt. Im Sprint hätten wir gegen ihn keine Chance gehabt.“

Ähnlich zufrieden wie Happel war dann auch Tönnissen selbst. „Der Wettergott hat uns in die Karten gespielt und wir hatten dementspre­chend viele Zuschauer. Es hat rundum alles gestimmt. Schön ist auch, dass wir mit einem Elite-Fahrer wie Marcel Sieberg die Wertigkeit des Rennens ein wenig fördern konnten.“Auch den Helfern und Sponsoren dankte er pflichtbew­usst. „Das Event lebt von Sponsoren. Und ohne Feuerwehr, THW und ehrenamtli­che Helfer wäre all dies auch nicht zu stemmen. Dank gilt außerdem der Radrenngem­einschaft Kleverland für die gute Zusammenar­beit.“Und auch von Sponsorens­eite war das Feedback durchweg positiv. Rolf Laubisch vom Hauptspons­or „Autozentru­m Ebber“war vor allem von den vielen Zuschauern begeistert. „Das Engagement von Rudi Tönnissen ist einfach genial. Die ganze Veranstalt­ung ist sowohl sportals auch sponsorenf­örderlich. Mit hoher Wahrschein­lichkeit werden wir im nächsten Jahr ebenfalls wieder dabei sein.“Und so kam es, dass am Ende des Tages jeder zufrieden war. Die 20. Auflage des Radrennens rund ums Tönnissen-Center erwies sich als würdige Jubiläumsv­eranstaltu­ng. Im nächsten Jahr dürften sich die Organisato­ren über ähnlich positive Resonanz freuen.

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RP-FOTOS (3): KLAUS-DIETER STADE Rund ums Tönnissen war auch bei der 20. Auflage eine tolle Veranstalt­ung.
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David Kramer gewann die C-Klasse.
 ??  ?? Marcel Siegberg wurde gestern Nachmittag von vielen Radsportfr­eunden belagert.
Marcel Siegberg wurde gestern Nachmittag von vielen Radsportfr­eunden belagert.

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