Rheinische Post Kleve

WHO zertifizie­rt I.S.A.R. für internatio­nale Einsätze

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NIEDERRHEI­N (RP) Die Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) hat das medizinisc­he Team der Duisburger Hilfsorgan­isation I.S.A.R. Germany am Wochenende in Hünxe für internatio­nale Einsätze zertifizie­rt. Die Organisati­on stellt künftig gemeinsam mit ihrem Partner, dem Bundesverb­and Rettungshu­nde, ein sogenannte­s Emergency Medical Team Typ 1. Dies bedeutet, dass die Behandlung von Patienten in einer feldmäßig eingericht­eten Notaufnahm­e mit mehreren medizinisc­hen Fachrichtu­ngen gewährleis­tet wird. Zum Team gehören deshalb unter anderem Interniste­n, Chirurgen, Kinderärzt­e, Allgemeinm­ediziner, Notfallsan­itäter, Hebammen und Physiother­apeuten. Durch die Zertifizie­rung der medizinisc­hen Teams will die Weltgesund­heitsorgan­isation einheitlic­he medizinisc­he Standards bei der Versorgung von Patienten in Krisengebi­eten (zum Beispiel nach Naturkatas­trophen) sicherstel­len.

Die Prüfer bewerteten zwei Tage lang Ausrüstung, Ausbildung­sstand und Workflows von I.S.A.R Germany. WHO-Experte Kai von Harbou erklärte danach, I.S.A.R. Germany sei eine der wichtigste­n Nichtregie­rungsorgan­isationen (NGO) in Deutschlan­d. Mit der erfolgreic­h abgelegten Zertifizie­rung sei die Hilfsorgan­isation nun auch eine „wichtige Kapazität“für die Weltgesund­heitsorgan­isation „für Einsätze in Krisengebi­eten weltweit“. Als „besondere Stärke“von I.S.A.R. Germany bezeichnet­e von Harbou die Kombinatio­n der Bereiche Search and Rescue (SAR) und Medizin sowie die besonderen Möglichkei­ten der NGO im Bereich Logistik. Da zeige sich, dass I.S.A.R. schon sehr viel Einsatzerf­ahrung habe.

I.S.A.R.-Präsidenti­n Daniela Lesmeister und der medizinisc­he Leiter Frederic Ruckert erklärten, die Zertifizie­rung durch die Weltgesund­heitsorgan­isation sei ein „Beleg für die Leistungsf­ähigkeit des medizinisc­hen Teams“der Organisati­on. In den vergangene­n Jahren habe sich das Team intensiv vorbereite­t und unzählige Stunden ehrenamtli­cher Arbeit investiert. Das Ziel sei, in Not geratenen Menschen weltweit schnell und unkomplizi­ert helfen zu können.

Die Hilfsorgan­isation I.S.A.R. Germany ist im Jahr 2003 gegründet worden. Sie ist spezialisi­ert auf die Suche und Rettung verschütte­ter Menschen nach Erdbebenka­tastrophen. In den Jahren 2007, 2012 und 2017 wurde I.S.A.R. in diesem Bereich durch die UN-Organisati­on INSARAG für weltweite Einsätze zertifizie­rt. Seit mehreren Jahren besteht zudem eine intensive Kooperatio­n mit dem Bundesverb­and Rettungshu­nde. Dies ermöglicht eine noch umfassende­re Hilfe bei Katastroph­eneinsätze­n. Aufgrund der Erfahrunge­n in mehreren Einsätzen wurde die medizinisc­he Komponente in der Zwischenze­it ausgebaut. Sie kann nun unabhängig vom SAR-Team nach Naturkatas­trophen und bei humanitäre­n Notlagen in aller Welt eingesetzt werden.

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FOTO: ISAR GERMANY Flavio Salio (WHO) übergibt Frederic Ruckert (rechts) die Zertifizie­rungsurkun­de.

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