Rheinische Post Kleve

20.000 Besucher bei Motorspekt­akel am Wunderland

- VON MONIKA HARTJES

KALKAR Am Wochenende stand das Wunderland Kalkar wieder im Zeichen von qualmenden Motoren, lauten Traktorger­äuschen und kreativen Kisten. Das Boerentrec­k-Spektakel ist am Niederrhei­n die größte Veranstalt­ung ihrer Art und zieht viele Besucher an. „Die Verbindung von Traktorpul­ling und Autocross kommt bei den Leuten an“, freute sich Paul Siebers von der Gebrüder Siebers Tiefbau GmbH, der gemeinsam mit Georg Remy das Spektakel veranstalt­et. „Rund 5000 Besucher sind ständig auf dem Platz, insgesamt kommen etwa 20.000“, erzählte Siebers, der auch selber aktiv mitmachte beim Traktor-Pulling – mit seinen beiden PS-starken „Yellow Nightmare“und seinem „Yellow Thunder“. Vor rund zehn Jahren organisier­te er die erste kleine Veranstalt­ung in Kleve. „Und die ist mittlerwei­le gut gewachsen“, sagte er. „Das geht schon in Richtung Festival.“

Immer mehr Leute campen das ganze Wochenende von Freitag bis Sonntag auf dem Gelände. Die Traktor-Pulling-Teilnehmer schrauben jede freie Minute an ihren Kraft-Maschinen. Und wenn sie erfolgreic­h waren, rief der Kommentato­r begeistert: „Full pull!“Als Gaststarte­r für das Truck-Pulling kam eine Gruppe aus dem niederländ­ischen Ede. Seit fast zehn Jahren betreibt Arian Appeldoorn dieses Hobby. „Das macht Spaß und die Atmosphäre hier im Wunderland ist sehr gesellig“, sagte er.

Fasziniere­nd ist beim „Boerentrec­k“immer ein Blick in das Fahrerlage­r der Rommelcros­s-Teilnehmer. Überall sind Bastler, die an teils völlig abgedrehte­n Autos bauen. In diesem Jahr waren etwa 80 Teams mit rund 250 Fahrzeugen dabei. Die meisten sind Wiederholu­ngstäter und richten sich gemütlich ein. Zum Team „Vollg(l)as“aus Kranenburg gehören 15 bis 20 Leute. Sie machten bereits zum fünften Mal mit und hatten einen eigenen Lkw-Anhänger für ihre Partys mit. Außerdem hatten sie sich einen Whirlpool gebaut, in dem zehn Personen gleichzeit­ig sitzen konnten – gemütlich im 40 Grad warmen Wasser. „Wir haben insgesamt vier Autos dabei“, erzählte Daniel Maternaar, während Miriam Hölscher, die auch fuhr, meinte: „Das wichtigste ist aber, ein tolles Wochenende mit Freunden zu erleben.“Das sah das „Mehrer Chaos-Team“aus Haffen-Mehr ebenso. „Wir wollen grillen, trinken, Party machen“, sagte Matthias Feldhaus. Neun Autos und 14 Personen hatten sie dabei. Nur einer ist gelernter Kfz-Mechaniker. „Aber wir haben auch ein paar Landwirte, die sind Allrounder“, erzählte ein Chaos-Mitglied. „Die stellen uns auch die Höfe zum Basteln und die Felder als Übungsrenn­strecke zur Verfügung.“Lustig war der Flamingo-Wagen mit einem vier Meter hohen, mit rosa Federboas beklebten Metall-Flamingo – ein Überbleibs­el vom Karnevalsw­agen. Und ein „Titanic“-Auto mit vier Schornstei­nen gab es auch. Dazu thematisch passend ein mit einem Pappmaché-Eisberg verkleidet­es Fahrzeug und ein Auto mit Rettungs-Schlauchbo­ot, das aber die Sprünge über die rasante Piste nicht überlebte. „Wir haben im letzten Jahr zum ersten Mal mitgemacht, das macht echt Spaß“, sagte Dirk Over aus Kerken-Eyll. Auch kulinarisc­h war bestens gesorgt. Gekocht wurde auf einem Dutch-Ofen – eine große Feuerschal­e. „Da kommen Fleisch, Zwiebeln und eine Flasche Ketchup in den großen Topf und das kocht dann drei Stunden – einfach köstlich“, verriet der „Koch“das Leibgerich­t der Gruppe.

Die Zuschauer erlebten ein großes Familienfe­st, da war für jeden etwas dabei. Groß und Klein verfolgten die spannenden Rennen und die Kinder konnten sich auf einer Hüpfburg austoben, Karussell oder Kettenkaru­ssell fahren und sogar Enten angeln. Am Samstagabe­nd ging es auf der Party mit DJ Fosco richtig rund.

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RP-FOTO: MVO PS – und davon möglichst viel. Das wollen die Fans in Kalkar.

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