20.000 Besucher bei Motorspektakel am Wunderland
KALKAR Am Wochenende stand das Wunderland Kalkar wieder im Zeichen von qualmenden Motoren, lauten Traktorgeräuschen und kreativen Kisten. Das Boerentreck-Spektakel ist am Niederrhein die größte Veranstaltung ihrer Art und zieht viele Besucher an. „Die Verbindung von Traktorpulling und Autocross kommt bei den Leuten an“, freute sich Paul Siebers von der Gebrüder Siebers Tiefbau GmbH, der gemeinsam mit Georg Remy das Spektakel veranstaltet. „Rund 5000 Besucher sind ständig auf dem Platz, insgesamt kommen etwa 20.000“, erzählte Siebers, der auch selber aktiv mitmachte beim Traktor-Pulling – mit seinen beiden PS-starken „Yellow Nightmare“und seinem „Yellow Thunder“. Vor rund zehn Jahren organisierte er die erste kleine Veranstaltung in Kleve. „Und die ist mittlerweile gut gewachsen“, sagte er. „Das geht schon in Richtung Festival.“
Immer mehr Leute campen das ganze Wochenende von Freitag bis Sonntag auf dem Gelände. Die Traktor-Pulling-Teilnehmer schrauben jede freie Minute an ihren Kraft-Maschinen. Und wenn sie erfolgreich waren, rief der Kommentator begeistert: „Full pull!“Als Gaststarter für das Truck-Pulling kam eine Gruppe aus dem niederländischen Ede. Seit fast zehn Jahren betreibt Arian Appeldoorn dieses Hobby. „Das macht Spaß und die Atmosphäre hier im Wunderland ist sehr gesellig“, sagte er.
Faszinierend ist beim „Boerentreck“immer ein Blick in das Fahrerlager der Rommelcross-Teilnehmer. Überall sind Bastler, die an teils völlig abgedrehten Autos bauen. In diesem Jahr waren etwa 80 Teams mit rund 250 Fahrzeugen dabei. Die meisten sind Wiederholungstäter und richten sich gemütlich ein. Zum Team „Vollg(l)as“aus Kranenburg gehören 15 bis 20 Leute. Sie machten bereits zum fünften Mal mit und hatten einen eigenen Lkw-Anhänger für ihre Partys mit. Außerdem hatten sie sich einen Whirlpool gebaut, in dem zehn Personen gleichzeitig sitzen konnten – gemütlich im 40 Grad warmen Wasser. „Wir haben insgesamt vier Autos dabei“, erzählte Daniel Maternaar, während Miriam Hölscher, die auch fuhr, meinte: „Das wichtigste ist aber, ein tolles Wochenende mit Freunden zu erleben.“Das sah das „Mehrer Chaos-Team“aus Haffen-Mehr ebenso. „Wir wollen grillen, trinken, Party machen“, sagte Matthias Feldhaus. Neun Autos und 14 Personen hatten sie dabei. Nur einer ist gelernter Kfz-Mechaniker. „Aber wir haben auch ein paar Landwirte, die sind Allrounder“, erzählte ein Chaos-Mitglied. „Die stellen uns auch die Höfe zum Basteln und die Felder als Übungsrennstrecke zur Verfügung.“Lustig war der Flamingo-Wagen mit einem vier Meter hohen, mit rosa Federboas beklebten Metall-Flamingo – ein Überbleibsel vom Karnevalswagen. Und ein „Titanic“-Auto mit vier Schornsteinen gab es auch. Dazu thematisch passend ein mit einem Pappmaché-Eisberg verkleidetes Fahrzeug und ein Auto mit Rettungs-Schlauchboot, das aber die Sprünge über die rasante Piste nicht überlebte. „Wir haben im letzten Jahr zum ersten Mal mitgemacht, das macht echt Spaß“, sagte Dirk Over aus Kerken-Eyll. Auch kulinarisch war bestens gesorgt. Gekocht wurde auf einem Dutch-Ofen – eine große Feuerschale. „Da kommen Fleisch, Zwiebeln und eine Flasche Ketchup in den großen Topf und das kocht dann drei Stunden – einfach köstlich“, verriet der „Koch“das Leibgericht der Gruppe.
Die Zuschauer erlebten ein großes Familienfest, da war für jeden etwas dabei. Groß und Klein verfolgten die spannenden Rennen und die Kinder konnten sich auf einer Hüpfburg austoben, Karussell oder Kettenkarussell fahren und sogar Enten angeln. Am Samstagabend ging es auf der Party mit DJ Fosco richtig rund.