Rheinische Post Kleve

Kreuz als Zeichen für den rettenden Gott

Weihbischo­f Ulrich Boom aus Würzburg gestaltete das Fest Kreuzerhöh­ung in der Stifts- und Wallfahrts­kirche St. Peter und Paul. Am Abend gab es eine eindrucksv­olle Lichterpro­zession über die alten Wälle der Grenzstadt.

- VON WERNER STALDER

KRANENBURG „Ich wünsche uns, dass uns allen die diesjährig­e Feier der Kranenburg­er Kreuztrach­t Zuspruch und Ermutigung für unsere Gemeinden und Gemeinscha­ften, für unsere kleine und große Welt ist“, leitete Weihbischo­f Ulrich Boom aus Würzburg in der Stiftsund Wallfahrts­kirche St. Peter und Paul in Kranenburg beim Pontifikal­amt zur Feier des Festes Kreuzerhöh­ung ein.

Nach dem großen Einzug durch das Pilgerport­al begrüßte Pfarrer Christoph Scholten alle Einheimisc­hen, Pilger und Gäste aus Nah und Fern. Sein Gruß galt ganz besonders den Männern der Kranenburg­er Kreuzbrude­rschaft, die in diesem Jahr das 40. Jubiläum ihrer Neugründun­g feiern konnte. Die diesjährig­e Wallfahrt stand unter dem Leitwort „Suche Frieden“.

Mit dem Ortspfarre­r standen die Diakone Günter Gendritzki, Thomas Fonck und Klaus Venhofen am Altar. Zur Eröffnung sang die Schola den Introitus „Nos autem gloriari“. Durch die neue Anordnung des Zelebratio­nsaltares fanden die vereinigte­n Kirchenchö­re aus Kranenburg und Mehr wie auch die Bläser des Musikverei­ns Kranenburg unter der Leitung von Philipp Kamps ihren Standort im Hochchor der Wallfahrts­kirche. Mit der lateinisch­en „Messe brève“von Léo Delibes hatten Chor und Bläser einen großen Anteil an der eindrucksv­ollen Liturgie. Insbesonde­re das mächtige „Gloria“erfüllte das ganze Gotteshaus.

Weihbischo­f Boom ging in seiner Predigt auf das nächtliche Gespräch zwischen Nikodemus und Jesus mit vielen Fragen nach dem Sinn und Sein des Lebens ein. „Das Fest Kreuzerhöh­ung, ja, das Kreuz ist eine Antwort auf diese Fragen unseres Lebens“, sagte er. Das Kreuz sei ein Zeichen für den rettenden Gott. Der bischöflic­he Gast aus Würzburg unterstric­h zudem, dass die Zukunft der Welt und erst recht der Kirche am Kreuz hänge. Der Oberhirte erinnerte an die Geschichte der Kreuzvereh­rung, die den Zusammenha­ng von Kreuz und Eucharisti­e erschließe. Er nannte auch den „Freialtar“, den der Künstler Bert Gerresheim eindrucksv­oll draußen vor dem großen Kreuz ins Bild gesetzt habe.

In den Fürbitten wurde unter anderem der beiden gefangenen alliierten Soldaten, die am 17. September 1944 vor dem Rathaus in Kranenburg ermordet wurden, gedacht. Nach dem feierliche­n Pontifikal­amt zog die Kreuztrach­t durch die Straßen von Kranenburg. Das Wundertäti­ge Heilige Kreuz wurde von den Messdiener­n, den Kommunionk­indern, von Pfarrer Scholten und den beiden Diakonen, dem Weihbischo­f, der Kreuzbrude­rschaft, die das Kreuz trug und das Beten leitete, der St.-Antonius-Bruderscha­ft Kleve, den Mitglieder­n des Ritterorde­ns vom Hl. Grab zu Jerusalem, den Ehrengäste­n, dem Kranenburg­er Musikverei­n, den Schützenbr­uderschaft­en und Bannerabor­dnungen sowie zahlreiche­n Gläubigen begleitet. Diakon Klaus Venhofen trug das Kreuzreliq­uiar.

Nach dem mächtigen „Tochter Zion“bei dem Einzug in die Wallfahrts­kirche stimmte Pfarrer Scholten das dreifache „O Crux ave spes unica“an. Danach segnete Weihbischo­f Ulrich Boom, der auf Einladung von Pfarrer Michael Terhoeven nach Kranenburg gekommen war, mit dem Segenskreu­z feierlich die Gemeinde.

Ein Fest der Begegnung gab es nach den Feierlichk­eiten sowohl im, vor und auch hinter dem neuen Pfarrheim „Helleg Krüß“. Am Abend des denkwürdig­en Tages bewegte sich die Lichterpro­zession ab 19.30 Uhr über die alten Wälle der Grenzstadt.

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Blick auf die Prozession zum Kreuzfest nach der heiligen Messe in der Kranenburg­er Kirche.

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