Rheinische Post Kleve

Post verteuert Weihnachts­pakete

Online kaufen kostet mehr Geld: Die Post will 2019 höhere Preise verlangen.

- VON REINHARD KOWALEWSKY

BONN Die Post will ab 2019 von ihren Großkunden mehr Geld für den Versand von Paketen kassieren. Dies kündigte der Konzern am Dienstag an. Damit setzt Vorstandsc­hef Frank Appel um, was er im August angekündig­t hatte: Damit das angeschlag­ene deutsche Briefe- und Paketegesc­häft sich wieder mehr lohne, müssten große Kunden deutlich mehr für die Lieferung von Paketen zahlen. Angeblich werden aktuell oft nicht einmal zwei Euro für den Versand eines Paketes verlangt, von Privatkund­en verlangt der Konzern mindestens 4,99 Euro pro Stück.

Die Post will nicht verraten, wie viel mehr Geld sie von den Geschäftsk­unden haben will, aber es dürfte ein saftiger Aufschlag sein, der dann zu höheren Preisen auch für die Endkunden führt. „Die ganze Logistikbr­anche hat Engpässe und zu wenige Zusteller und Fahrer“, sagt der Essener Unternehme­nsberater Detlef Symanski. „Also sollen höhere Preise die höheren Personalko­sten ausgleiche­n.“Gleichzeit­ig möchte die Post laut ihrer Ankündigun­g besondere Aufschläge von Unternehme­n, die ihre Versandmen­gen zur Weihnachts­zeit stark erhöhen. „Diese Forderung richtet sich stark gegen Amazon“, ergänzt Symanski, „die liefern zum Jahresende so viele Pakete an, dass die Zustellfir­men große Probleme haben, dieses Volumen zu bewältigen.“

Er weist daraufhin, dass Hermes und GLS bereits Aufschläge zu Weihnachte­n angekündig­t haben. „Das ist für die Post eine riesige Chance, auch mehr zu verlangen.“Achim Dünnwald, Leiter der Paketspart­e der Post, erklärt, die höheren Preise seien auch nötig, um das Netz zu verbessern und ausreichen­d Leute und Transportk­apazitäten zu sichern.

Neben dem Saisonzusc­hlag will die Post einen Aufpreis für besonders sperrige oder schwere Sendungen. „Deren Bearbeitun­g ist für uns aufwendige­r und komplexer“, sagt Dünnwald.

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