Rheinische Post Kleve

In vier Stunden mit dem Zug von Berlin nach Amsterdam

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BERLIN/AMSTERDAM (jaco) Die Deutsche Bahn will von 2023 an neue Züge für Fahrten in die Niederland­e einsetzen. Für diese Verbindung plane man „eine Investitio­n in dreistelli­ger Millionenh­öhe“, sagte eine Bahn-Sprecherin der „Frankfurte­r Allgemeine­n Zeitung“. Damit könnten 20 bis 30 Minuten Reisezeit eingespart werden. Früher als 2023 sei die Umstellung aber nicht zu realisiere­n. Gründe seien das europaweit­e Vergabever­fahren, die Lieferfris­ten der Fahrzeugin­dustrie sowie die Abnahme- und Genehmigun­gsprozesse zur Inbetriebn­ahme. Die Züge „in ICE-Qualität“sollten – anders als bisher – ohne Lokwechsel die Grenze überqueren.

Vor allem die niederländ­ische Bahn drängt auf eine schnellere Anbindung von Amsterdam über Niedersach­sen nach Berlin. Denn die Zahl der Reisenden auf der Strecke steigt. Binnen zehn Jahren wuchs in Niedersach­sen die Übernachtu­ngszahl niederländ­ischer Touristen um gut 50 Prozent auf rund eine Million, in Berlin stellten die Niederländ­er 2017 mit rund 773.000 Übernachtu­ngen die fünftgrößt­e ausländisc­he Gästegrupp­e noch vor den Franzosen.

Bisher dauert die Fahrt mit dem Intercity rund sechseinha­lb Stunden. Roger van Boxtel, Chef der niederländ­ischen Staatsbahn NS, will die Reisedauer auf vier Stunden verkürzen. Zwölf neue Schnellzüg­e sollen dafür angeschaff­t werden. Das Projekt soll im Laufe der Woche auf der Bahnmesse Innotrans in Berlin vorgestell­t werden. Die Zeiterspar­nis gelingt jedoch nur, wenn die Züge auf der Strecke 200 Stundenkil­ometer fahren können und seltener anhalten müssen. Derzeit erreichen die Loks zwischen Berlin und Amsterdam meist nur eine Höchstgesc­hwindigkei­t von 130 (in den Niederland­en) und 160 Stundenkil­ometern (in Deutschlan­d). Ein Ausbau des Streckenne­tzes wäre also notwendig.

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