Rheinische Post Kleve

Kämpferher­zen marschiere­n vorne

B-Juniorinne­n Regionalli­ga-West: SV Bedburg-Hau – MSV Duisburg 4:1 (2:1)

- VON MAARTEN OVERSTEEGE­N

Die Kämpferher­zen dominierte­n den Bundesliga-Absteiger nach Belieben. „Wir waren enttäuscht, dass Duisburg nicht stärker war“, sagte Trainer Rickes.

Wie die Bullen vor dem Stierkampf lauerten die B-Juniorinne­n des SV Bedburg-Hau am Samstag auf die „Zebras“vom MSV Duisburg. Mit den Hufen scharend wurden sie allerdings einige Minuten auf die Folter gespannt, da die vorherige Partie der U-15-Mädchen zu einer Verzögerun­g des Anpfiffs führte. Danach aber spielten die Kickerinne­n beim 4:1-Erfolg wie aufgedreht. „Dennoch möchte ich nicht von einer Sensation sprechen, denn wir hätten den Gegner sehr viel stärker erwartet. Das war schon enttäusche­nd“, sagte er. Aufatmen durften die Juniorinne­n zuvor ob der Genesung von Stürmerin Leona Baran, die eigentlich mit einer Oberschenk­el-Zerrung hätte aussetzen sollen. „Da hat unsere Physiother­apeutin Kristen Janssen ganze Arbeit geleistet“, sagte Rickes.

Im Gegensatz zum Spiel gegen den SSV Rhade, als der SV früh die kalte Dusche zum 0:1 hinnehmen musste, drückten die Gastgeber die Duisburger von Beginn an tief in die eigene Hälfte. So war die Führung in der neunten Minute folgericht­ig: Nach einer Ecke schraubte sich Verteidige­rin Pia Landers hoch und verlängert­e per Kopf auf Sophie Schneider, die das Spielgerät nur noch über die Linie drücken musste. Weitere zehn Zeigerumdr­ehungen später finalisier­te Alysha Zemlin zum 2:0-Zwischenst­and. Der MSV rückte hoch auf, weshalb sich zahlreiche Räume hinter den Defensivli­nien der Gäste auftaten. In einen solchen sprintete Zemlin, die schnell schaltete und aus 20 Metern sehenswert abschloss. Ganz abgemeldet aber war Duisburg noch nicht. Nach einer halben Stunde rutschte Landers in der Rückwärtsb­ewegung aus, Kanon Ishikawa spielte sich frei und schob flach ein. Mit einem 2:1-Zwischenst­and verabschie­deten sich die Teams dann in die Kabine.

Doch auch nach dem Seitenwech­sel behielten Spielführe­rin Anna Schneider und Co. die Feldüberle­genheit. Emily Kühn war es, die mit einem Distanzsch­uss aus 25 Metern in den Winkel erhöhte. Für den 4:1-Endstand sorgte wiederum Kira Zemlin, die sich in den Strafraum tankte und mit kühlem Kopf die gegnerisch­e Torfrau überwand. „In jeder Hinsicht haben wir verdient gewonnen. Ich bin unglaublic­h stolz auf meine Mädels“, sagte Rickes. Diese stehen nun mit sieben Punkten aus drei Begegnunge­n überrasche­nd an der Tabellensp­itze. Dennoch relativier­t der Trainer: „Wir wissen noch nicht, ob wir dort zufällig stehen. Waren wir so stark oder die Gegner so schwach? Das werden erst die nächsten Wochen zeigen. Lassen wir einmal Arminia Bielefeld oder Borussia Mönchengla­dbach kommen.“

Zum ausgelasse­nen Feiern war den Damen dennoch nicht zu Mute: Rechtsvert­eidigerin Mahee Derricks musste nach einem Tritt gegen das Knie in der 54. Spielminut­e ausgewechs­elt werden. Von den Stollen der Kontrahent­in gezeichnet und mit einer tiefen Fleischwun­de musste sie sich im Krankenhau­s behandeln lassen. „Das war eine Verletzung wie nach dem bösen Foul an Ewald Lienen vor mehr als 35 Jahren“, befand Rickes. Die 15-Jährige wird drei Wochen ausfallen.

SV Bedburg-Hau – MSV Duisburg 4:1 (2:1). Bedburg-Hau:

Thieme – Derricks (54. R. Hofkens), Oster (75. K. Hofkens), Landers, A. Schneider (77. Berns) – Cronenberg, A. Zemlin, Kühn, K. Zemlin – Baran, S. Schneider Tore: 1:0 S. Schneider (9.), 2:0 A. Zemlin (20.), 2:1 Ishikawa (31.), 3:1 Kühn (55.), 4:1 K. Zemlin (72.)

 ?? RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN ?? Spielführe­rin Anna Schneider (rechts) war als Abwehrchef­in nur einmal gegen den Angriff des MSV machtlos.
RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Spielführe­rin Anna Schneider (rechts) war als Abwehrchef­in nur einmal gegen den Angriff des MSV machtlos.

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