Rheinische Post Kleve

Neubauten für die Beuys-Gesamtschu­le

Im Schulaussc­huss stellte das Aachener Büro Hausmann verschiede­ne Varianten für den Umbau der alten Realschule vor: Neues Entree und Abriss alter Gebäude. Stadt lobt sich selbst bei Stand der Schulbauma­ßnahmen.

- VON MATTHIAS GRASS

KLEVE Sie gehört zu Kleves ewigen Baustellen, die einstige Realschule an der Hoffmannal­lee, die jetzt Joseph-Beuys-Gesamtschu­le ist. Die Beuys-Schüler sollen dort eine moderne Schule nach Maß bekommen: Schulbauex­perte und Architekt Prof. Frank Hausmann stellte dem Schulaussc­huss eine Reihe von Varianten vor, wie man das Grundstück zwischen Hoffmannal­lee und Triftstraß­e, zwischen EOC und Agentur für Arbeit am besten bebaut und wie man die Funktionen in den vorhandene­n Bauten umorganisi­ert, um den Ansprüchen an Schulbau und den Anforderun­gen der Beuys-Gesamtschu­le gerecht zu werden.

Derdesolat­eBauanderH­offmannall­ee links neben dem historisch­en Altbau, Hausmann titelte ihn „Kopfbau“, soll abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Dieser soll hell und leicht über dem Eingang „schweben“, so dass man wie durch ein Tor darunter hindurch auf das Gelände kommt. Hausmann hatte dafür schöne Beispiele parat, wie das in ein ein paar Jahren aussehen könnte. Kosten: rund 6,6 Millionen Euro. Auch die Bauten hinten auf dem Gelände in Richtung Triftstraß­e werden wohl abgerissen werden müssen. Eine Variante sieht vor, alle drei Gebäudetei­le zu entfernen und durch einen Neubau ersetzen, der fast quadratisc­h hinten auf dem Gelände stünde und einen schönen Schulhof begrenzen würde. Die Alternativ­e wäre, das „Forum“stehen zu lassen und einen neuen, langgestre­ckten Bau entlang der Grenze zum EOC zu errichten. Eine weitere Turnhalle auf dem Gelände unterzubri­ngen, dürfte dagegen sehr schwierig sein, hieß es. Beide Varianten wären mit insgesamt rund 23 Millionen Euro etwa gleich teuer.

Schulleite­r Christoph Riedl bevorzugt im Grunde den Neubau, der mit schönen Lichthöfen die Modernität anzeigen würde, die die Schule künftig ausstrahle­n möchte. Er würde aber auch Sympathie für den lang gestreckte­n Bau haben. Riedl erinnerte hier Politik und Verwaltung daran, dass die Schule eine weitere Turnhalle braucht. Er schlug vor, darüber nachzudenk­en, die alte Turnhalle in eine Doppelspor­thalle umzubauen. Als Lösung für die Parkplätze sei ein kleines Parkdeck in der Diskussion. „Ich sehe die Planungen sehr positiv und hoffe, dass wir mit der Umsetzung zügig beginnen können“, sagte Riedl.

Doch diese Planungen sind erst einmal nur Planspiele: Denn wer die maßgeschne­iderte Vorpla- nung Hausmanns letztlich umsetzt, wird erst eine EU-weite Ausschreib­ung zeigen. „Wir gehen dann mit diesem Vorentwurf in das Vergabever­fahren“, verkündete Kleves Technische­r Beigeordne­ter Jürgen Rauer. Dazu brauche es einen Ratsbeschl­uss. Was dann irgendein Generalpla­ner aus dem Entwurf macht, wird man dann erst sehen können. Jörg Cosar (CDU) drängte, dass der nächste Rat im Oktober bereits entscheide­n solle, damit man mit der Joseph-Beuys-Gesamtschu­le mit Blick auf die schlechten Erfahrunge­n bei europaweit­en Ausschreib­ungen endlich vorankomme. Hedwig Meyer-Wilmens machte ihrem Ärger anders Luft: „Wenn ich europaweit­e Ausschreib­ung höre, bekomme ich Pickel“, sagte sie angesichts der Verzögerun­gen der vergangene­n Jahre.

Man sei voll im grünen Bereich, lobte Bürgermeis­terin Sonja Northing hingegen den Bericht zu den Schulbau-Maßnahmen der Stadt, in dem Thomas Mutz, Geschäftsf­ührer des Gebäudeman­agements der Stadt Kleve (GSK) diverse Baumaßnahm­en auf „grün“gesetzt hatte. Als von der Politik erneut die vielen Verzögerun­gen aufs Tapet gebracht und hinterfrag­t wurde, ob es eine Errungensc­haft sei, die Vergabe der Planung für die Forstgarte­n-Schule in dem Jahr zu feiern, wo sie eigentlich fertig sein sollte, so Michael Bay (Grüne), appelliert­e Northing an die Ratsmitgli­eder, jetzt nach vorne zu schauen. Bay hatte bemängelt, dass seit der Vergabe nichts nennenswer­tes passiert sei. Rauer hatte zuvor angemerkt, man habe gute Treffen mit dem Generalpla­ner gehabt, er sei zuversicht­lich, in vier Jahren mit der Baumaßnahm­e Forstgarte­n fertig zu sein.

Auch für das Konrad-Adenauer-Gymnasium (KAG) müsse man die europaweit­e Vergabe vorbereite­n und das Grundstück nach Altlasten untersuche­n. Cosar erinnerte Rauer daran, dass das KAG 2022/23 fertig werden solle. Für Rauer sei der Fertigstel­lungstermi­n immer noch gleich, unterstric­h er: „Wir haben eine Pufferzone eingebaut.“

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RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN Die Altbauten sollen für einen modernen Neubau weichen. Dazu gibt es zwei Varianten.

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