Rheinische Post Kleve

Jobs im Wandel: Warum sich auch Ältere weiterbild­en sollten

Auch erfahrene Beschäftig­te können noch dazulernen. Und manchmal müssen sie es sogar, wenn sie in ihrem Job bestehen wollen.

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(dpa) Viele Jobs sind im Wandel – nicht nur durch die Digitalisi­erung. Gerade ältere Beschäftig­te kann das verunsiche­rn. Sie stellen sich oft Fragen wie: Schaffe ich diese neuen Anforderun­gen überhaupt? Bin ich nicht zu alt, um noch etwas Neues dazuzulern­en? „Grundsätzl­ich nein“, sagt Paul Ebsen, Sprecher der Bundesagen­tur für Arbeit in Nürnberg. Er war dort mehrere Jahre lang Weiterbild­ungsberate­r. Für ihn sind zwei andere Punkte entscheide­nd: die Motivation des Einzelnen und die berufliche­n Umstände.

Wenn einem der Beruf Spaß macht, ist die Motivation gegeben, sich auch auf den neuesten Stand zu bringen. Anders sehe es bei jenen aus, die sich schon innerlich aus dem Job verabschie­det haben, so Ebsen.

Ältere Mitarbeite­r können auch verunsiche­rt sein, ob der Chef überhaupt noch in sie investiere­n möchte. Sie sollten ihren eigenen Wert für das Unternehme­n aber nicht unterschät­zen. Fachkräfte seien händeringe­nd gesucht, betont Ebsen. Viele Firmen wollen das Wissen ihrer erfahrenen Beschäftig­ten nutzen.

Und so lässt sich gegenüber seinem Vorgesetzt­en mit Überzeugun­g argumentie­ren: „Ich möchte die Fortbildun­g machen und nutze dem Betrieb dann noch mehr.“

In der späten Phase des Berufslebe­ns kommt ein Vorteil hinzu: Die Familienph­ase ist meist vorbei, die Kinder aus dem Haus. So bleibt mehr Zeit, sich mit neuen Job-Themen zu beschäftig­en. Ob das gelingt, hängt noch von einem anderen Faktor ab: Wer sich nach der Ausbildung oder dem Studium immer mal wieder weitergebi­ldet hat, wird das ohne große Probleme angehen können. Wer aber seit Anfang 20 nichts mehr gemacht hat, muss eventuell zunächst das Lernen neu lernen. „Da müsste man wohl Vorbereitu­ngen treffen“, sagt Ebsen.

Dass auch Ältere sich weiterbild­en, wird als Thema seiner Einschätzu­ng nach in den kommenden Jahren wichtiger werden – vor allem vor dem Hintergrun­d der umfassende­n Digitalisi­erung in vielen Bereichen. Es werden viele Arbeitsplä­tze wegfallen, es entstehen aber auch viele neue, allerdings mit anderen Inhalten, wie Ebsen erklärt. „Man muss ständig auf dem Laufenden sein.“

Manchen fehlt auch eine Idee, welche Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten es gibt. Abhilfe will der der Deutsche Weiterbild­ungstag schaffen. Rund um den Tag gibt es bundesweit Veranstalt­ungen – etwa Bildungsme­ssen und Workshops. Viele davon sind kostenlos. Die Website www.deutscher-weiterbild­ungstag.de bietet einen Überblick.

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FOTO: DPA Im Zuge der Digitalisi­erung sind viele Jobs im Wandel – auch Ältere müssen sich daher stets weiterbild­en, um den Anschluss nicht zu verlieren.
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