Rheinische Post Kleve

Tausende protestier­en in Hambach

Laut Veranstalt­er waren am Sonntag 10.000 Rodungsgeg­ner im Hambacher Forst.

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KERPEN (dpa) Die Räumungsar­beiten im Hambacher Forst haben am Sonntag geruht. Der Grund war eine Demonstrat­ion auf dem Gelände. Nach Veranstalt­erangaben kamen mehr als 10.000 Rodungsgeg­ner, um ihrem Unverständ­nis über die Pläne des Energiekon­zerns RWE Ausdruck zu verleihen. Die Proteste beschrieb die Polizei als „reibungslo­s“. Allerdings bauten Aktivisten wieder neue Barrikaden im Wald auf. Diese würden dann eben wieder von Einsatzkrä­ften entfernt, sagte der Sprecher der Polizei Aachen.

Trotz des anhaltende­n Protestes stehen die Zeichen weiter auf Rodung: Der Energiekon­zern RWE stellt sein Vorhaben als zwingend notwendig dar, um die Stromprodu­ktion in Braunkohle­kraftwerke­n zu sichern. Ursprüngli­ch hätte RWE mit den Baumfäll-Arbeiten schon an diesem Montag anfangen können – am 1. Oktober startet die Rodungssai­son in deutschen Wäldern. Doch der Energiekon­zern will zunächst eine Entscheidu­ng des Oberverwal­tungsgeric­hts Münster zur Rechtmäßig­keit des Vorhabens abwarten und gab daher eine Stillhalte­zusage ab. Die gilt aber nur bis zum 14. Oktober. Kommt bis dahin keine Gerichtsen­tscheidung, könnte RWE loslegen, da das OVG-Verfahren keine aufschiebe­nde Wirkung hat.

Die Aktivisten geben sich unveränder­t trotzig. So äußerte sich Kathrin Henneberge­r von der Organisati­on „Ende Gelände“optimistis­ch für den weiteren Verlauf der Proteste: Es kämen immer mehr Unterstütz­er in den Hambacher Forst, um die Rodung zu verhindern. „Selbst wenn die Polizei Baumhäuser zerstört – unseren Widerstand können sie nicht brechen.“

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FOTO: DPA Hunderte Teilnehmer gehen beim Protestspa­ziergang gegen die Rodung des Hambacher Forsts durch den Wald.

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