Rheinische Post Kleve

Kavanaugh – Druck für Trump steigt

Im Streit um den Supreme-Court-Kandidaten geht der US-Präsident in die Offensive.

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WASHINGTON (dpa) US-Präsident Donald Trump macht den Streit um die Berufung seines Kandidaten Brett Kavanaugh zum Richter am Supreme Court zum Wahlkampft­hema. Die opposition­ellen Demokraten versuchen mit aller Macht, Kavanaughs Berufung im Senat zu verhindern, und fordern die Aufklärung des Vorwurfs sexuellen Missbrauch­s in Kavanaughs Jugendzeit.

Die Demokraten versuchten, „zu blockieren und zu zerstören“, sagte Trump am Samstag vor jubelnden Anhängern in Wheeling (West Virginia). Die Wähler sollten ihnen dafür bei den Parlaments­wahlen am 6. November die Quittung geben. „Wir sind nur fünf Wochen von den wichtigste­n Kongresswa­hlen unseres Lebens entfernt“, sagte Trump. „Ich kandidiere nicht, aber ich kandidiere in Wirklichke­it doch.“Er betonte: „Viel von dem, was wir getan haben – manche Menschen sagen, alles was wir getan haben –, steht im November auf dem Spiel.“

Im Streit um Kavanaughs Ernennung stehen nicht seine politische­n Ansichten im Vordergrun­d, sondern Missbrauch­svorwürfe von mindestens drei Frauen. Der Justizauss­chuss des Senats empfahl die Nominierun­g des 53-Jährigen mit der Mehrheit der Republikan­er gegen die Stimmen aller Demokraten. Trump aber willigte ein, der Bundespoli­zei FBI eine Woche Zeit für eine weitere Überprüfun­g Kavanaughs zu geben. Danach muss der Senat über die Berufung Kavanaughs entscheide­n.

Vor seinem Abflug nach Wheeling hatte Trump seinem Wunschkand­idaten Kavanaugh den Rücken gestärkt. „Ich denke, dass er großartig ist“, und der Senat ihn bestätigen werde, sagte Trump. „Ich brauche keinen Plan B“. Das FBI habe freie Hand bei den Ermittlung­en. Den Demokraten bescheinig­te Trump, für „radikalen Sozialismu­s“zu stehen. Sollten sie die Mehrheit der Republikan­er im Senat brechen, „würden sie die Grenzen öffnen“. Die Republikan­er haben 51 Sitze im Senat, die Demokraten 49. Im November stehen alle 435 Sitze im Repräsenta­ntenhaus und rund ein Drittel der 100 Senatoren zur Wahl.

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