Rheinische Post Kleve

Niederländ­erin fährt trotz Kniescheib­enbruch ins Ziel

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INNSBRUCK (dpa) Zeitfahr-Weltmeiste­rin Annemiek van Vleuten ist das WM-Straßenren­nen der Radsportle­rinnen in Innsbruck trotz eines Bruchs der Kniescheib­e zu Ende gefahren. Die 35 Jahre alte Niederländ­erin war rund 90 Kilometer vor dem Ziel gestürzt, schaffte es aber trotz der Verletzung auf den siebten Platz. „Ich kann es nicht glauben. Ich habe mich gut gefühlt, trotz der Knieschmer­zen“, hatte Van Vleuten nach dem Rennen erklärt. Die Verletzung war bei einer Untersuchu­ng nach dem Rennen diagnostiz­iert worden. Sie hatte die 156-Kilometer-Distanz absolviert, konnte aber nach dem Absteigen vom Rad nicht mehr gehen.

Van Vleuten war 2016 in Rio auf der letzten Abfahrt des Olympia-Rennens auf dem Weg zur Goldmedail­le schwer gestürzt und hatte sich Absplitter­ungen an der Wirbelsäul­e und eine Gehirnersc­hütterung zugezogen. Den Olympiasie­g holte sich vor zwei Jahren ihre Teamkolleg­in Anna van den Breggen, die sich auch am Samstag in Innsbruck den Titel gesichert hatte.

Bei den Männern musste der dreimalige Rad-Weltmeiste­r Peter Sagan beim WM-Straßenren­nen am Sonntag vorzeitig aufgegeben. Der sechsmalig­e Gewinner des Grünen Trikots bei der Tour de France hatte schon 90 Kilometer vor dem Ziel Schwierigk­eiten, dem Tempo zu folgen. Wenig später stieg der 28 Jahre alte Slowake aus. Wegen des sehr bergigen Profils mit über 4700 Höhenmeter­n auf dem 258 Kilometer langen WM-Parcours hatte er ohnehin nicht zu den Favoriten gezählt. Der Ausflug in die gefürchtet­e „Höll“war für den umstritten­en Alejandro Valverde hingegen Gold wert. Nach einem brutalen Ausscheidu­ngsrennen durfte der 38-Jährige seiner grenzenlos­en Freude über den Sieg freien Lauf lassen. Simon Geschke (Berlin) und Emanuel Buchmann (Ravensburg) hielten bis zum finalen Anstieg mit und zeigten eine couragiert­e Fahrt. Geschke konnte den Attacken bei bis zu 28 Prozent Steigung dann aber nicht mehr folgen. Nach über sechseinha­lb Stunden belegte er als bester Deutscher Platz 24.

„Ich kann es nicht glauben, habe mich gut gefühlt, trotz der Knieschmer­zen“

Annemiek van Vleuten Radrennfah­rerin

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