Kleve: Mit „Fokus Arbeit“mehr Menschen in Jobs vermittelt
KLEVE Mit dem Angebot „Fokus Arbeit“konnte die Stadt Kleve seit dem Frühjahr mehr Menschen aus dem Arbeitslosengeld II in Jobs vermitteln. Die Vermittlungsquote liegt aktuell bei 48 Prozent. „Uns ist es gelungen, in nur sechs Monaten die Vermittlungsquote zu verdoppeln“, sagt Yasmin Borrmann von der Stadt Kleve. Das seien über 70 Menschen im Alter zwischen 18 und 63 Jahren gewesen, die man in Brot und Lohn gebracht habe. Sie sei optimistisch, dass die 50-Prozent-Quote in den nächsten Monaten geknackt wird.
Zusammen mit ihren Kollegen Jan-Eric Schulz vom Arbeitgeberservice und Anja Lenzing stellte Borrmann vor dem Sozialausschuss der Stadt das Angebot „Fokus Arbeit“des Jobcenters der Stadt Kleve vor. „Wir gehen ganzheitlich heran, sprechen auch über soziale Probleme“, sagt Lenzing. Deshalb würden die Mitarbeiter von Fokus Arbeit auch als Vertrauenspersonen wahrgenommen. Wichtig sei, dass die Betroffenen in Eigeninitiative handeln, wissen, dass es ihr Job ist, einen Job zu finden. Man habe feststellen müssen, dass ein großer Teil der Kunden in Sachen Computer und Internet-Bewerbungen weitergebildet werden müsse.
Borrmann, Lenzen und Schulz betonten, dass man vor allem jüngere ALG-II-Bezieher direkt abholen und vermitteln, sie gar nicht erst in ein Loch fallen lassen möchte. Auch solle das Netz der Firmenkontakte weiter ausgebaut werden. Voraussetzung, um als ALG-II-Bezieher das Angebot Fokus Arbeit in Anspruch nehmen zu können, seien Motivation, Zuverlässigkeit, PC- und vor allem Deutschkenntnisse.
Der Container für die Klever „Szene“sei in Absprache mit Mitgliedern der Szene, mit dem Ordnungsdienst der Stadt und der Polizei von der Jülicher Straße hinter die ehemalige Bahnverwaltung verlegt worden. Hier erreiche man deutlich mehr Menschen, die den trockenen Raum mit Toilette und einem Automaten für saubere Spritzen in Anspruch nehmen, teilte Lars van Aken vom Fachbereich öffentliche Sicherheit und Ordnung mit.
Die Untersuchung des Klever Quartiers in der Oberstadt (Hoffmannallee, Lindenallee, Merowingerstraße und Königsallee) durch die Hochschule Rhein-Waal geht in die nächste Phase. Studenten werden mit den Menschen im Quartier über die Wohnungssituation, die Wünsche und Erwartungen sprechen. Es gelte künftig, die identifizierten Zielgruppen innerhalb des Quartiers, „Migranten“(hauptsächlich Niederländer und Polen) „älteren Menschen“, „junge Familien“und „Menschen, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind“, zu befragen. „Hier müssen wir noch qualitative Interviews führen“, sagt Prof. Ingrid Jungwirth, die den Sachstand der Untersuchung im Sozialausschuss vorstellte. Die Interviews, so Jungwirth, seien keine Alltagsgespräche sondern methodisch kontrollierte Befragungen. Da die Hochschule viele ausländische Studenten habe, habe man keine Probleme, fremdsprachige Mitbürger zu befragen, so die Professorin auf Nachfrage. vor dem Ausschuss