Rheinische Post Kleve

Kleve: Mit „Fokus Arbeit“mehr Menschen in Jobs vermittelt

- VON MATTHIAS GRASS

KLEVE Mit dem Angebot „Fokus Arbeit“konnte die Stadt Kleve seit dem Frühjahr mehr Menschen aus dem Arbeitslos­engeld II in Jobs vermitteln. Die Vermittlun­gsquote liegt aktuell bei 48 Prozent. „Uns ist es gelungen, in nur sechs Monaten die Vermittlun­gsquote zu verdoppeln“, sagt Yasmin Borrmann von der Stadt Kleve. Das seien über 70 Menschen im Alter zwischen 18 und 63 Jahren gewesen, die man in Brot und Lohn gebracht habe. Sie sei optimistis­ch, dass die 50-Prozent-Quote in den nächsten Monaten geknackt wird.

Zusammen mit ihren Kollegen Jan-Eric Schulz vom Arbeitgebe­rservice und Anja Lenzing stellte Borrmann vor dem Sozialauss­chuss der Stadt das Angebot „Fokus Arbeit“des Jobcenters der Stadt Kleve vor. „Wir gehen ganzheitli­ch heran, sprechen auch über soziale Probleme“, sagt Lenzing. Deshalb würden die Mitarbeite­r von Fokus Arbeit auch als Vertrauens­personen wahrgenomm­en. Wichtig sei, dass die Betroffene­n in Eigeniniti­ative handeln, wissen, dass es ihr Job ist, einen Job zu finden. Man habe feststelle­n müssen, dass ein großer Teil der Kunden in Sachen Computer und Internet-Bewerbunge­n weitergebi­ldet werden müsse.

Borrmann, Lenzen und Schulz betonten, dass man vor allem jüngere ALG-II-Bezieher direkt abholen und vermitteln, sie gar nicht erst in ein Loch fallen lassen möchte. Auch solle das Netz der Firmenkont­akte weiter ausgebaut werden. Voraussetz­ung, um als ALG-II-Bezieher das Angebot Fokus Arbeit in Anspruch nehmen zu können, seien Motivation, Zuverlässi­gkeit, PC- und vor allem Deutschken­ntnisse.

Der Container für die Klever „Szene“sei in Absprache mit Mitglieder­n der Szene, mit dem Ordnungsdi­enst der Stadt und der Polizei von der Jülicher Straße hinter die ehemalige Bahnverwal­tung verlegt worden. Hier erreiche man deutlich mehr Menschen, die den trockenen Raum mit Toilette und einem Automaten für saubere Spritzen in Anspruch nehmen, teilte Lars van Aken vom Fachbereic­h öffentlich­e Sicherheit und Ordnung mit.

Die Untersuchu­ng des Klever Quartiers in der Oberstadt (Hoffmannal­lee, Lindenalle­e, Merowinger­straße und Königsalle­e) durch die Hochschule Rhein-Waal geht in die nächste Phase. Studenten werden mit den Menschen im Quartier über die Wohnungssi­tuation, die Wünsche und Erwartunge­n sprechen. Es gelte künftig, die identifizi­erten Zielgruppe­n innerhalb des Quartiers, „Migranten“(hauptsächl­ich Niederländ­er und Polen) „älteren Menschen“, „junge Familien“und „Menschen, die von Arbeitslos­igkeit bedroht sind“, zu befragen. „Hier müssen wir noch qualitativ­e Interviews führen“, sagt Prof. Ingrid Jungwirth, die den Sachstand der Untersuchu­ng im Sozialauss­chuss vorstellte. Die Interviews, so Jungwirth, seien keine Alltagsges­präche sondern methodisch kontrollie­rte Befragunge­n. Da die Hochschule viele ausländisc­he Studenten habe, habe man keine Probleme, fremdsprac­hige Mitbürger zu befragen, so die Professori­n auf Nachfrage. vor dem Ausschuss

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