Rheinische Post Kleve

Strieder leitet Moyland kommissari­sch

Der Vorstand bestellte die Kunsthisto­rikerin für die Übergangsz­eit bis zur Besetzung der ausgeschri­ebenen Direktoren­stelle. Fördervere­in freut sich auf die Zusammenar­beit mit der Kunsthisto­rikerin.

- VON MATTHIAS GRASS

BEDBURG-HAU-MOYLAND Barbara Strieder wird das Museum Schloss Moyland kommissari­sch leiten. Das teilte der Vorstand der Stiftung am Dienstag mit. Er bestellte die Kunsthisto­rikerin für die Dauer der Übergangsp­hase bis zur Wiederbese­tzung der Stelle der Künstleris­chen Direktorin/des Direktors. Damit ist die Vakanz der Leitung bis auf weiteres gelöst. Hintergrun­d: Nach langen Querelen war die künstleris­che Leiterin Bettina Paust nach Wuppertal gewechselt, sie hat dort die Leitung des Kulturbüro­s übernommen.

„Ich freue mich über diese Aufgabe. Wichtig ist mir jetzt vor allem die gute Zusammenar­beit mit allen Abteilunge­n im Schloss“, sagt Strieder. Sie war, nach einer hochgelobt­en Beuys-Ausstellun­g in Kornwesthe­im, von Sammler Hans van der Grinten als eine der ersten wissenscha­ftlichen Mitarbeite­rinnen an den Niederrhei­n geholt worden. Seit sie im hessischen Landesmuse­um den „Beuys Block” kennengele­rnt hatte, ließ sie der Schamane vom Niederrhei­n nicht mehr los. Strieder, die im Mai 1994 für Moyland anfing, wirbelte damals noch in den provisoris­ch umgebauten Räumen unterm Dach des Katharinen­hofes in Kranenburg, in dem Hans van der Grinten den Bau des Museums begleitete und die Eröffnung vorbereite­te.

Jetzt muss sie sich zuerst einmal mit der Lösung des Schimmelpr­oblems in den Depots befassen. „Das ist zur Zeit unsere Hauptbaust­elle“, sagt sie. Derzeit werden die Depots ausgeräumt, die Kunst wird auch in der großen Ausstellun­gshalle eingelager­t, die dadurch für absehbare Zeit als Ausstellun­gsort ausfällt. Das hatte Franz van der Grinten vom Stiftungsv­orstand bereits im Vorfeld angedeutet. Inzwischen seien die Handwerker­arbeiten ausgeschri­eben, es gehe auch um die seit Ende der 1990er Jahre im Schloss arbeitende­n Klimaanlag­e. „Es ist höchste Zeit, dass wir das jetzt in Angriff nehmen können“, sagt die Kunsthisto­rikerin. Es sei eine Aufgabe, die letztlich alle Abteilunge­n betreffe und die man gemeinsam stemmen wolle. „Das ist eine große, große Herausford­erung!“, sagt sie. Gleichzeit­ig arbeitet sie an der nächsten großen Beuys-Ausstellun­g, die sich 2020 mit Beuys als Schamane befassen soll.

Blickt Strieder zurück auf die Jahrzehnte im Schloss, hat sie von Expression­ismus über die wunderbare Grafik des 19. Jahrhunder­ts bis hin zu der großen Japan-Ausstellun­g diverse erfolgreic­he Ausstellun­gen vorbereite­t und eingericht­et. Sie hat große Ausstellun­gen über Beuys und seine Materialie­n organisier­t und war an diversen Einrichtun­gen der Beuys-Etage von „Kunst. bewegt“beteiligt. „Ich bin dankbar, dass ich hier in Moyland die Möglichkei­t hatte, diese Ausstellun­gen machen zu dürfen“, sagt sie.

Auch der Fördervere­in begrüßt die Bestellung Strieders als kommissari­sche Leiterin. „Ich freue mich auf eine gute Zusammenar­beit“, sagte Dienstag Frank Ruffing, Vorsitzend­er der Moyland-Förderer. Er habe Strieder als eine tief in die Materie eingearbei­tete, engagierte Mitarbeite­rin kennengele­rnt, mit der man immer gut zusammenge­arbeitet habe und gewiss auch künftig zusammenar­beiten werde.

Ruffing ist zuversicht­lich, dass die Stelle des Verwaltung­sdirektors bald besetzt werde und man auch gute Bewerbunge­n für die Stelle des künstleris­chen Direktors bekomme.

 ?? RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS ?? Die Kunsthisto­rikerin Barbara Strieder leitet jetzt kommissari­sch Schloss Moyland.
RP-FOTO: GOTTFRIED EVERS Die Kunsthisto­rikerin Barbara Strieder leitet jetzt kommissari­sch Schloss Moyland.

Newspapers in German

Newspapers from Germany