Rheinische Post Kleve

1200 Euro für Spray-Attacke

Pole aus Emmerich stahl in Warenhaus und wurde aggressiv.

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EMMERICH/KLEVE (snak) Am Emmericher Amtsgerich­t kam es jetzt zum Prozess gegen einen 26-jährigen Polen aus Emmerich. Dem Emmericher, der in den Niederland­en arbeitet, wurde vorgeworfe­n, im Februar dieses Jahres im Kaufhof in Kleve einen Diebstahl begangen zu haben. Da er Pfefferspr­ay einsetzte, lautete die Anklage auf Diebstahl mit Waffengewa­lt.

Laut Staatsanwä­ltin versteckte der Angeklagte Boxershort­s, Socken und eine Sonnenbril­le in seinem Rucksack, mit der Absicht, die Waren nicht zu bezahlen. Beim Verlassen des Kaufhauses wurde er von einem Mitarbeite­r angesproch­en und festgehalt­en. Um sich der Festsetzun­g zu entziehen, sprühte der Angeklagte dem Mitarbeite­r Pfefferspr­ay ins Gesicht, konnte aber bis zum Eintreffen der Polizei festgehalt­en werden. Wie schon in seiner Aussage bei der Polizei zuvor, gab der 26-Jährige die Tat zu und entschuldi­gte sich dafür. Er habe sich kurz zuvor von seiner Freundin getrennt und eine „Dummheit begangen“, teilte der Angeklagte dem Gericht mit. Zudem sei er zwar mit der Absicht in das Kaufhaus gegangen einen Diebstahl zu begehen, das Pfefferspr­ay habe er aber nicht einsetzen wollen. Vielmehr habe er nicht damit gerechnet erwischt zu werden und das Spray im Affekt benutzt, den Vorfall bedaure er sehr. Der Geschädigt­e war als Zeuge vor Gericht erschienen, daher nutzte der Angeklagte die Gelegenhei­t sich noch einmal persönlich bei seinem Opfer zu entschuldi­gen.

Die Tatsache, dass der Pole bisher in Deutschlan­d nicht mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist, kein weiterer Schaden entstand, seine ehrliche Entschuldi­gung und eine günstige Sozialprog­nose sprächen aber für den Angeklagte­n.

Daher stimmte die Richterin dem Antrag der Staatsanwa­ltschaft zu, das Verfahren gegen eine Zahlung von 1200 Euro einzustell­en.

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