Rheinische Post Kleve

Alles Käse

Interview Christian Strunk

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In seinem Interview mit der RP hat Herr Strunk von der Kies-Firma Hülskens mal wieder versucht, die Leser für dumm zu verkaufen. Wenn er die Lieferung von Kies innerhalb von Europa, hier; vom Niederrhei­n in die Niederland­e mit der Lieferung von Käse aus den Niederland­en in Richtung Deutschlan­d vergleicht, ja noch das Ganze bagatellis­iert, in dem er vom Handel innerhalb der „Niederrhei­nlande“spricht, muss man annehmen, dass er den Lesern nicht zutraut, da einen gravierend­en Unterschie­d zu sehen.

Der Kies wird in riesigen Mengen, ca. 7000 LKW Ladungen jeden Tag über das ganze Jahr, über die Grenze (hier bei Emmerich) per Schiff exportiert von der Fa. Hülskens und den 13 anderen Kiesuntern­ehmen, von denen der Herr Strunk spricht. Diese Mengen werden natürlich nicht nur in den Niederland­en benötigt, sondern werden auch von dort nach Übersee weitergeli­efert. In Rotterdam z.B. über einen besonderen Hafen namens „Botlek“.

Nun ist der Kies endlich. Das heißt, jede Tonne Kies, die exportiert wurde, steht auf ewig niemanden hierzuland­e mehr zur Verfügung. Den Käse, den die Niederland­e exportiere­n, können sie immer wieder neu erzeugen ohne dass ein Engpass entsteht. Das natürlich nur, weil man in den Niederland­en den Kiesabbau eingeschrä­nkt hat, damit die Kühe, etwas zu fressen finden. Auf ausgebagge­rten Flächen ist das nun mal, des Wassers wegen, nicht möglich. Jeder weiß, dass es im Leben immer auf die „Dosis“ankommt. Das stärkste Gift kann harmlos sein, wenn die Dosis klein genug ist. Aber die Dosis der Kiesexport­e ist garantiert viel zu groß, so dass sie hochgradig „giftig“ist für die Bewohner des Niederrhei­ns. Landwirtsc­haftliche Nutzfläche­n und nicht verschmutz­tes Trinkwasse­r sind nun mal nicht verhandelb­ar.

Rüdiger Helmich, Emmerich am Rhein Leserzusch­riften

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