Katja Königs will sich Lebenstraum erfüllen
Schottland ist das große Ziel der 50-Jährigen. Doch aufgrund ihrer Krankheit ist ihr Wunsch noch nicht in Erfüllung gegangen.
Shop am Markt 15 erhältlich. Der fotografische Streifzug durch vier Jahreszeiten beginnt mit einer verschneiten Winteraufnahme des historischen Stadtkerns. Die Rheinpromenade ist einmal bei Hochwasser und einmal bei extremem Niedrigwasser zu sehen. Neben verschiedenen Blickwinkeln auf die Innenstadt bietet der Kalender auch die Ortsteile Empel, Millingen, Esserden und Aspel aus der Vogelperspektive und zeigt dabei historische Sehenswürdigkeiten wie Burg Empel und Haus Aspel, aber auch die vieldiskutierte „Reeser Welle“. REES Nie war Verreisen leichter als heute: Reiseziel eingeben, Preise vergleichen, mit einem Klick buchen – und ab zum Flughafen. Katja Königs wäre froh, wenn es auch bei ihr so einfach wäre. Die Reeserin, die derzeit in Moers wohnt und vielen Facebook-Nutzern durch ihre Gruppe „Du bist Reeser, wenn…“bekannt ist, träumt von einem zehntägigen Urlaub in Schottland. Doch ihre Krankheit macht die Pläne kompliziert, teuer und vielleicht sogar unerreichbar. Vor zehn Jahren diagnostizierte ein Reeser Arzt bei Katja König die Lungenkrankheit COPD („Chronic Obstructive Pulmonary Disease“). Ihre Atemwege sind verengt, die Lunge entzündet sich schnell. Nur durch tägliche Atemübungen und ein spezielles Sauerstoffgerät kann sie die COPD aufhalten, allerdings nicht heilen. Mehrmals war Katja Königs im Krankenhaus, zweimal stand sie knapp vor dem Erstickungstod. Ihre Heimatstadt Rees kann Katja Königs nur noch selten besuchen, weil selbst ein Tagesausflug mit mobilem Sauerstoffgerät den Kreislauf und die Lunge ans Limit bringt. Trotz allem hat sich die 50-Jährige ein Ziel gesteckt: Sie möchte Schottland bereisen. „Ich liebe die wunderschöne Landschaft und mag die Geschichte der Schotten, die immer für ihre Freiheit gekämpft haben“, sagt Katja Königs. Als Mädchen träumte sie davon, auf einem Pferd durch die Highlands zu reiten. „Aber das Schicksal hat mein Leben in eine andere Richtung gelenkt, und dieser Traum ist irgendwann eingeschlafen.“Dann sah sie die amerikanische Fantasy-Fernsehserie „Outlander“, in der eine Militärkrankenschwester kurz nach dem Zweiten Weltkrieg auf eine wundersame Zeitreise geht und sich plötzlich im Schottland des Jahres 1743 in einer Schlacht zwischen katholischen Schotten und protestantischen Engländern wiederfindet. Und da war er wieder: der Traum von Schottland. Sie meldete sich bei Facebook-Gruppen an, die sich schottischer Kultur und Geschichte widmen. „Die Fotos, die ich dort sehe, treiben meine Sehnsucht an, Schottland doch noch mal mit eigenen Augen sehen zu dürfen, solange mir meine Lunge das noch erlaubt“, sagt die Reeserin. Eine Begleiterin hätte sie bereits: „Eine Freundin aus München arbeitet bei einer Firma für Beatmungsgeräte und kennt sich gut mit Lungenkranken aus. Sie würde mich nach Schottland begleiten.“Ein Lungenfacharzt hat bereits grünes Licht für die Reise gegeben. Die Lungenwerte, so lautete seine Diagnose, sprechen aktuell nicht gegen die Strapazen eines Fluges. „Es muss aber ein Nonstop-Flug sein, damit ich nicht zu lange in der Luft bin, außerdem muss mir die Airline gestatten, meinen mobilen Sauerstoffkonzentrator mit in die Kabine zu nehmen“, sagt Katja Königs. Am Zielflughafen in Glasgow müsste sie ein Elektromobil für die Dauer der Rundreise leihen können sowie einen geräumigen Leihwagen für den Transport des Elektromobils.
„Das Problem ist, dass meine Krankheit viele Extras erfordert, die eine Schottland-Reise teuer machen“, sagt Katja Königs. Sie geht von 3000 bis 4000 Euro für zehn Tage mit einfachen Unterkünften aus. „Und da kommt mein zweites Problem ins Spiel“, ergänzt die Reeserin: „Durch COPD bin ich seit einem Jahr Rentnerin und habe nicht die finanziellen Möglichkeiten für diese Reise.“Sie hofft nun auf Spender und Sponsoren: „Es fällt mir nicht leicht, andere um Geld zu bitten, aber vielleicht ermöglicht mir ja die Summe aus vielen kleinen Einzelspenden, diesen großen Lebenstraum wahr werden zu lassen, bevor ich sterbe.“Vielleicht passiert ja auch mal im wahren Leben und am Niederrhein eines jener kleinen Wunder, von denen sich die Drehbuchautoren so viele für die Serie „Outlander“ausdenken.
Wer Kontakt zu Katja Königs aufnehmen möchte, kann das über die Facebook-Gruppe „Du bist Reeser, wenn…“oder über ihre private Facebook-Seite tun.