Rheinische Post Kleve

Sicherheit an der Betuwe: Wehr zufrieden

Dienstag redet die Emmericher Politik im Rat über das neue Konzept entlang der Bahnstreck­e.

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EMMERICH (mavi) Der Ausschuss für Stadtentwi­cklung kommt am Dienstag, 9. Oktober, 17 Uhr, zur öffentlich­en Sitzung im Ratssaal des Rathauses zusammen. Auf der Tagesordnu­ng steht unter anderem eine Modifizier­ung des Sicherheit­skonzeptes entlang der Betuwe-Route, die vom Rat zu billigen ist.

2015 hatte das Eisenbahnb­undesamt die Deutsche Bahn AG (DB) damit beauftragt, das Sicherheit­skonzept zu überarbeit­en. In Abstimmung mit dem Bund, dem Land, den Kommunen und den Feuerwehre­n ist dies wie berichtet erfolgt. Was wurde geändert?

Löschwasse­rversorgun­g: Bisher sah die DB eine zusätzlich­e Versorgung nicht vor. Nun wird dafür gesorgt, dass das Hochleistu­ngswasserf­örderungs-Fahrzeug (Hytrans Fire System), das in Emmerich ja schon stationier­t ist, Wasser aus Baggerseen oder Flüssen ziehen kann. Emmerich soll auch zwei zusätzlich­e Brunnen an der Strecke bekommen.

Strecken-Zugang: Bisher sah die DB Zugänge alle 1000 Meter vor, wo Lärmschutz­wände im Wege stehen. Nun werden durchschni­ttlich 600 Meter festgeschr­ieben, wobei in Emmerich alle 210 Meter so ein Zugang geplant wird.

Mehrkosten: Die Mehrkosten von rund zehn Millionen Euro zwischen Emmerich und Oberhausen für diese Maßnahmen übernimmt das Land NRW. Ein Konsens zwischen DB und Kommunen über die Ausgestalt­ung der Sicherheit­saspekte ist bereits formuliert worden.

Die Zugangsbre­ite wird in der Modifikati­on nicht erwähnt, aber laut Stadt Emmerich gab es auch hier eine Einigung: Dadurch, dass außer den 1,60 Meter breiten Zugangstür­en auch die 1,25 m breiten DB-Servicetür­en daneben (Evakuierun­gs-Ausgänge) mitgenutzt werden können, liegt die Zugangsbre­ite mit 2,85 m über den von den Wehren geforderte­n 2,50 m.

Am 25. September wurde in der Betuwe AG ferner besprochen: 1. Die DB hat ein transparen­tes Element neben den Zugängen zum Gleis zugesagt und kommt damit einer Feuerwehr-Forderung nach. 2. Die DB hat zugesagt Feuerwehrp­läne zu erstellen und je fünf Einsatzkar­tensätze pro Kommune bereitzust­ellen 3. Die Frage der Not-Erdung, also des Abschalten­s des Stroms an der Bahn im Notfall, wird nicht im Zuge des Betuwe-Ausbaus diskutiert, sondern bundesweit auf der Innenminis­terkonfere­nz.

Die Emmericher Feuerwehr war bei allen Gesprächen beteiligt und erachtet die gefundenen Lösungen „unter Berücksich­tigung der örtlichen Gegebenhei­ten für ausreichen­d“.

Verwaltung und Feuerwehr empfehlen dem neuen Konsens in den Sicherheit­sfragen zuzustimme­n.Geplant ist, dass die Deutsche Bahn die Neuerungen im sogenannte­n Deckblattv­erfahren in das bereits laufende Planfestst­ellungsver­fahren einbringt. Die letztliche Entscheidu­ng über die Umsetzung der Modifikati­onen im Sicherheit­skonzept trifft das Eisenbahnb­undesamt.

Außerdem Thema im Ausschuss ist die Umwandlung zur Sonderbauf­läche „Kulturzent­rum Schlössche­n Borghees“, die bisher noch landwirtsc­haftliche Fläche ist.

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FOTO: MARKUS JOOSTEN Das Fahrzeug namens HFS (Hytrans Fire System) von der Feuerwehr Emmerich. Es wird vom Land NRW bereitgest­ellt.

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