Für die Kultur soll mehr Geld fließen
Für die Kunst in Rees gibt’s 15.000 Euro mehr als bisher. Möglicherweise kommt nächstes Jahr wieder ein Open AirKino zustande. Fest steht: Das Programm wird um die Marktkonzerte ergänzt, die einmal monatlich stattfinden sollen.
REES (rau) Das Budget für Kultur soll für das kommende Jahr angehoben werden. Das kündigte Bürgermeister Christoph Gerwers in der Sitzung des Kulturausschusses an. In der heutigen Ratssitzung will die Verwaltung eine Erhöhung von 75.000 Euro im laufenden auf 90.000 im kommenden Haushaltsjahr vorschlagen. Im Vorgriff darauf beschloss der Kulturausschuss am Dienstag, eine neue Veranstaltungsreihe namens Marktkonzerte ins Programm aufzunehmen. Geplant ist, vier Konzerte im Zeitraum Juni bis September jeweils am Nachmittag des letzten Sonntags im Monat auf dem Marktplatz durchzuführen.
Dazu soll jeweils eine Bühne angemietet und auf dem Marktplatz aufgebaut werden. Für Auftritte sollen die hiesigen Musikvereine und Akteure angesprochen werden. Einige hätten, so war zu hören, bereits Interesse signalisiert.
Was Ulrich Doppstadt von den Grünen wunderte. „Können wir uns das denn leisten?“, fragte der Bienener und erinnerte an die Diskussion um das Klassik-Café. Damals hatte die Stadt das Gespräch mit Veranstalter Heiner Frost gesucht, mit dem Ziel, die Kosten zu senken. „Auch die Marktkonzerte sind nicht zum Nulltarif zu haben“, so Gerwers. Aber man wolle Vielfalt und Neues in das kulturelle Programm bringen. Gemeinsam mit Heiner Frost habe man inzwischen eine Lösung gefunden, so Kulturamtschefin Sigrid Mölleken. Wie berichtet, wird auch im kommenden Jahr das Klassik-Café an gewohnter Stelle in den Anlagen von Haus Aspel präsentiert, nachdem sich ein Sponsor gefunden hat. Eine Spenden-Box soll zudem aufgestellt werden, der Erlös in das Klassik-Café 2020 fließen. Bürgermeister Gerwers kann sich vorstellen, dass dieses Event dann auch im Rahmen eines Marktkonzerts erklingt.
Marco Bonnes (Grüne) äußerte seinen Unmut darüber, dass den Ausschussmitgliedern keine Kosten für jede einzelne Veranstaltung vorgelegt worden waren. „Wir tappen im Dunkeln, entscheiden hier en bloc und können nicht gewichten“, klagte er. Da über Verträge öffentlich nicht gesprochen werden dürfe, so Christoph Gerwers, verwies man Bonnes’ Frage in den nicht-öffentlichen Teil. Stefan Reichmann (CDU) war angesäuert über die Vorgehensweise der Verwaltung, die die Marktkonzerte schon fest ins Programm geschrieben hatte. „Als Kulturausschuss-Mitglied fühle ich mich übergangen. Was sollen wir hier überhaupt noch diskutieren?“, fragte der Halderner rhetorisch. Dennoch: Fürs Gesamtprogramm gab es letztlich einhellige Zustimmung.
Vielleicht gibt es in Rees bald auch wieder eine Open Air Kinonacht. Die Stadt hat sich bei der Film- und Medienstiftung NRW als „FilmSchauPlatz“für 2019 beworben. Sollte die Stadt den Zuschlag erhalten, wird der Verkehrs- und Verschönerungsverein die Stadt bei der Organisation und Durchführung des Abendprogramms unterstützen. Bestuhlung – und möglicherweise auch Popcorn – inklusive.
Im nächsten Jahr sind auch wieder einige Konzerte in der Reeserviert-Reihe geplant. Ein erster Termin für das große Sinfoniekonzert unter der Leitung von Theo Römer ist bereits fix. Das Klassik-Konzert soll im kommenden Jahr, am Sonntag, 13. Januar, im Bürgerhaus Rees erklingen.