Kalenderblatt 11. Oktober 1962
Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils
Mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil, das am 11. Oktober 1962 begann, leitete die katholische Kirche ihre eigene Erneuerung ein. Papst Johannes XXIII. hatte es einberufen und den Teilnehmern einen Auftrag gegeben: „aggiornamento“, wörtlich: „Verheutigung“. Nur ein Jahr später starb Johannes, es blieb seinem Nachfolger Paul VI. überlassen, die auseinanderdriftenden Kräfte der Reformwilligen und der Bewahrer zu einen und das Konzil zu einem Ergebnis zu führen. Mehr als 3000 Vertreter der katholischen Kirche nahmen an den Zusammenkünften teil, darunter mit Albino Luciani, Karol Wojtyla und Joseph Ratzinger die drei späteren Päpste Johannes Paul I., Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Das Konzil dauerte etwas mehr als drei Jahre und umfasste vier Sitzungsperioden. Die Beschlüsse betrafen unter anderem die Liturgie, die Ökumene, die Haltung der Kirche zu anderen Religionen wie dem Judentum und dem Islam sowie die Rolle der Bischöfe und der Laien innerhalb der Kirche. 16 Dokumente wurden veröffentlicht, unter anderem die Erklärung „Dignitatis humanae“, die die Religionsfreiheit behandelt: Jedem Menschen stehe das bürgerliche Recht zu, seine Religion frei zu wählen. Gleichwohl bekräftigt das Dokument die Überzeugung, die „einzig wahre Religion“sei in der katholischen, apostolischen
Kirche verwirklicht.