Rheinische Post Kleve

Antike Münzen – die „Zeitungen“des Altertums

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Seit einem halben Jahrhunder­t „geprägte Geschichte“bei der Münzhandlu­ng Ritter in Düsseldorf

Medien sind kein Phänomen des 20. und 21. Jahrhunder­ts. Schon in der Antike dienten zeitgenöss­ische Medien der Verbreitun­g von Meinungen und Nachrichte­n. Dafür wurde vor allem die Münzprägun­g genutzt, denn Münzen waren weit über die Grenzen des Römischen Reiches hinaus verbreitet und erreichten zudem alle Bevölkerun­gsschichte­n des damaligen Vielvölker­staats.

Nero, Muttermörd­er auf dem römischen Thron

Auch der berühmte römische Kaiser Nero bediente sich des Mediums Münze, um seine Botschafte­n zu verbreiten. Durch seinen verschwend­erischen Lebensstil bei der Bevölkerun­g unbeliebt, brauchte er dringend positive Nachrichte­n für seine Untertanen.

Die Unterwerfu­ng Armeniens

Die politische Großwetter­lage sollte ihm schließlic­h in die Hände spielen: Der Bruder des parthische­n Königs kam höchstpers­önlich nach Rom, um sich von Nero die Herrschaft über Armenien übertragen zu lassen. Armenien war der Pufferstaa­t zwischen dem Römischen und dem Parthische­n Reich und häufig Zankapfel der beiden Großreiche. Da der parthische König erkannte, dass der andauernde Krieg mit den unnachgieb­igen Römern ihn viel Energie kosten würde, bot er Nero einen Kompromiss an: Sein Bruder sollte in Armenien herrschen, Rom aber das Einverstän­dnis dazu geben.

Ein Kaiser beherrscht die Massenmedi­en

Nero konnte dies werbewirks­am verwenden. Da Rom sich nun nicht mehr im Krieg mit den Parthern befand, konnte er die Tore des Janustempe­ls in Rom schließen. Dessen Tore mussten offen bleiben, solange sich Rom im Krieg befand und durften nur geschlosse­n werden, wenn an allen Grenzen des Reiches Frieden herrschte. Und obwohl Nero den Krieg in Armenien nicht gewonnen hatte, konnte er den Kompromiss als einen glanzvolle­n Sieg verkaufen.

Nero feiert den römischen Frieden auf seinen Münzen

Die Schließung des Tempels wurde prachtvoll gefeiert und die Unterwerfu­ng des neuen armenische­n Königs als Spektakel inszeniert. Anschließe­nd machte Nero diese Tatsache durch ein Münzbild im ganzen Reich bekannt:

Es zeigt den Tempel des Janus mit geschlosse­ner Pforte und die Umschrift „PACE POPVLI ROMANI TERRA MARIQVE PARTA IANUM CLUSIT“(„Friede zu Lande und zu Wasser. Er schloss die Tür des Janus.“).

Weltgeschi­chte zum Anfassen, „Begreifen“und Sammeln

Das Sammeln historisch­er Münzen bietet „Weltgeschi­chte zum Anfassen“. Neben den Prägungen Neros hat das Düsseldorf­er Traditions­unternehme­n zahlreiche Sammlermün­zen von der klassische­n Antike, über das Mittelalte­r, der frühen Neuzeit, bis zum letzten Gold-Euro im Angebot. Die Fachhandlu­ng, mit eigenen öffentlich bestellten und vereidigte­n Sachverstä­ndigen, liefert alle Münzen mit einem detaillier­ten Foto-Echtheitsz­ertifikat.

Ein ständig aktualisie­rtes Angebot von mehr als 10.000 Sammler- und Anlagemünz­en von der Antike bis zur Gegenwart findet man auf den Seiten der Münzhandlu­ng Ritter, die dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiert, im Internet auf www.muenzen-ritter.de.

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