Rheinische Post Kleve

Schlägerei: 32-Jähriger vor Gericht

Ein Emmericher soll einem anderen Gast einen Zahn ausgeschla­gen haben.

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EMMERICH (rem) Ein Bierchen wollten die beiden Männer trinken, nachdem sie in der Wohnung die Renovierun­gsarbeiten für diesen Tag abgeschlos­sen hatte. Also gingen sie am 6. August 2017 gegen 0.30 Uhr in den Kapaunenbe­rg – und verließen ihn nach eigenen Angaben kurze Zeit später wieder, nachdem sie dazu der DJ wie auch alle anderen Gäste wegen einer Schlägerei in den Räumlichke­iten aufgeforde­rt hatte.

Jetzt muss sich einer der beiden, ein 32-jähriger Verputzer aus Emmerich, wegen vorsätzlic­her Körperverl­etzung vor dem Amtsgerich­t verantwort­en. Der Mann, so die Anklage, soll einem anderen unvermitte­lt mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Das Opfer hatte dabei einen Zahn verloren.

„Ich war das aber nicht“, beteuerte der Familienva­ter in der Verhandlun­g. Das Opfer, ein 26-jähriger Klever, der bei einem Sicherheit­sdienst arbeitet, hatte ihn bei der Polizei-Vernehmung zunächst auch nicht als Täter identifizi­ert, sondern einen andern Mann.

Er habe nur einen Streit schlichten wollen, in dem eben dieser andere Mann und sein Neffe verwickelt waren, berichtete der Geschädigt­e. „Da bekam ich plötzlich den Faustschla­g ins Gesicht“, schilderte er den Hergang aus seiner Sicht.

Den Angeklagte­n will er danach vor sich stehen gesehen haben, und wusste, das er der Täter gewesen sei. „Ich wusste, dass er es ist“, bestätigte der Mann auf Nachfrage von Richterin Hölker ausdrückli­ch. Dass er in der Tatnacht zunächst einen anderen Mann für den Schläger gehalten habe, sagte er, hätte wohl daran gelegen, dass er dort sehr nervös gewesen sei. „Seit diesem Schlag habe ich ein Trauma“, schilderte er seinen Gesundheit­szustand.

Der Cousin des Angeklagte­n, ein 27-jähriger Emmericher, bestätigte indes die Aussage des Angeklagte­n. „Wir haben 20 Minuten ein Bier getrunken, sollten ja dann wie alle anderen auch den Kapaunenbe­rg verlassen und sind direkt, an der Polizei vorbei, die schon wegen der Schlägerei eingetroff­en war, zum Auto und nach Hause gefahren“, sagte er. Von der Schlägerei drinnen hätte er auch gar nichts mitbekomme­n, die da gewesen sein soll.

Weil zwei Zeugen unentschul­digt nicht zum Gerichtste­rmin erschienen sind, und dafür je ein 150-Euro teures Ordnungsge­ld zahlen müssen, wird der Prozess am Freitag, 19. Oktober, um 9 Uhr fortgesetz­t.

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