Wasserwerk stellt sich auf Trockenheit ein
Wegen des trockenen Sommers fördern zur Zeit alle zwölf Brunnen der Wasserwerke Wittenhorst Trinkwasser. Weil künftig mit weiteren Trockenperioden gerechnet wird, soll ein weiterer Brunen in Haldern gebohrt werden.
REES/MEHRHOOG Der Sommer hatte es wirklich in sich: Nicht nur die Landwirte kamen wegen der Trockenheit mächtig ins Schwitzen, mussten Ernteausfälle hinnehmen. Auch die Wasserwerke Wittenhorst bekamen den ausbleibenden Regen zu spüren. „Wir hatten keine Reserve mehr und mussten und müssen immer noch aus allen zwölf Brunnen gleichzeitig Wasser fördern“, sagt Betriebsleiter Günter Elting. Jetzt soll sicherheitshalber in Haldern ein weiterer Brunnen gebohrt werden.
„Der Antrag ist gestellt. Der Aufsichtsrat der Wasserwerke Wittenhorst muss das Vorhaben aber noch absegnen“, erklärt der Ingenieur für Versorgungstechnik. Wobei daran wohl kein Weg vorbei gehen dürfte. „Denn die Versorgungssicherheit unserer Kunden ist das A und O“, weiß der 58-Jährige. Viele Sorgen mache er sich nicht wegen der aktuellen Situation, „aber wir haben eben keine eiserne Reserve mehr – und das war immer ein Brunnen, der nicht gefördert hat, falls etwas Unvorhergesehenes passieren sollte.“
Deshalb soll jetzt für gut 130 000 Euro im Frühjahr ein vierter Brunnen neben den drei in Betrieb befindlichen ganz in der Nähe des Depots in Haldern gebohrt werden. Die restlichen befinden sich auf Kreis Weseler Gebiet.
Bekanntlich versorgen die Wasserwerke, deren Zentrale sich in Mehrhoog befindet, unter anderem das Stadtgebiet Rees sowie Isselburg mit Trinkwasser. Wobei Wittenhorst nur das Netz in Haldern, Millingen, Haffen, Mehr und Isselburg selbst betreibt. Fürs Stadtgebiet, Bienen und Esserden sind die Stadtwerke Rees zuständig. Das komplette Netz gehört aber den Reesern, die auch, wie Isselburg, etwa zu 20 Prozent an den Stadtwerken Wittenhorst beteiligt sind.
Wie gesagt: Der Super-Sommer hinterlässt seine Spuren, auch beim Grundwasser. „Das ist um gut einen halben Meter gesunken“, erläutert der Fachmann. Was aber kein Problem darstellt, da noch über eine Tiefe von gut 22 Meter Wasser vorhanden ist. Aber in den nächsten Jahren sei ja öfter mit solchen trockenen und heißen Sommern zu rechnen, und darauf müsse man sich auch bei den Wasserwerken Wittenhorst vorbereiten.
Die übrigens für Rees und Isselburg mit sehr ordentlichen Nitrat-Werten im Wasser aufwarten können – das Wasser wird ja in Haldern gefördert. „In Rees und Isselburg liegen die Nitratwerte bei etwa zehn Milligramm pro Liter“, was gut sei, so Elting. Im Bereich Wesel betrage der Wert 30 Milligramm, erlaubt seien 50 Milligramm je Liter.
Die Wasserwerke Wittenhorst, an denen unter anderem noch Hamminkeln und Bocholt beteiligt sind, hat etwa 17.000 Hausanschlüsse und versorgt 63.000 Menschen mit Trinkwasser, und zwar in einem 360 Quadratkilometer großen Gebiet.
Gefördert werden von den Wasserwerken Wittenhorst jährlich 3,6 Millionen Kubikmeter Wasser aus einer Tiefe zwischen 25 bis 28 Metern.