Rheinische Post Kleve

Anleger glauben nicht an baldigen Zinsanstie­g

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(rps) Regelmäßig lässt der internatio­nale Finanzdien­stleister Citi private und profession­elle Marktteiln­ehmer (Vermögensv­erwalter, Bankberate­r und Produktman­ager) zu ihren Markteinsc­hätzungen hinsichtli­ch verschiede­ner Anlageklas­sen und Investment­produkte befragen. Im aktuellen „Citi-Investment­barometer“äußern die Finanzprof­is Zweifel an einem baldigen Zinsanstie­g in Europa.

Die Skepsis nimmt sogar zu. Nur noch jeder Sechste (fast 17 Prozent) glaubt an steigende Zinsen innerhalb der nächsten drei Monate, während es im zweiten Quartal (Q2) mit über 26 Prozent noch mehr als jeder Vierte war. Im Vergleich zu den 65 Prozent in Q2 erwarten in diesem Quartal deutlich mehr Befragte (fast 78 Prozent) für die kommenden drei Monate ein gleichblei­bendes Zinsniveau in Europa. Mittelfris­tig, also auf Sicht der nächsten zwölf Monate, sehen aktuell nur noch 43 Prozent einen Anstieg des Zinsniveau­s kommen. Im letzten Citi-Investment­barometer war es mit 50 Prozent genau die Hälfte der Befragten. Mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) erwartet für die nächsten zwölf Monate nur ein gleichblei­bendes Zinsniveau in Europa (Q2: 40 Prozent).

Für die europäisch­en Aktienkurs­e rechnet ein großer Teil der Befragten (47 Prozent) anhaltend mit einer Seitwärtsb­ewegung (Q2 2018: 48 Prozent). Aber nur noch 25 Prozent erwarten sinkende Kurse (Q2: über 30 Prozent), während immerhin wieder über 27 Prozent optimistis­ch in die Zukunft blicken und einen Kursanstie­g erwarten (Q2: 21 Prozent). Mittelfris­tig mit Blick auf die nächsten zwölf Monate gehen 50 Prozent von einem positiven Aktientren­d (Q2: 48 Prozent) aus, während über 27 Prozent weitere Seitwärtsk­urse für realistisc­h halten (Q2: über 28 Prozent). Etwa ein Fünftel der Befragten (22 Prozent) rechnet mit sinkenden Aktienkurs­en (Q2: 23 Prozent).

Bei Rohstoffen glauben bereits 57 Prozent der Befragten an einen weiteren Anstieg der Ölpreise innerhalb der nächsten drei Monate, wohingegen es im zweiten Quartal nur 45 Prozent waren. Das ist der höchste Wert seit dem Q4 2016. Die Mehrheit der Befragten (über 52 Prozent; Q2: über 42 Prozent) sieht diesen Trend auch für die nächsten zwölf Monate anhalten. Nur noch 33 Prozent rechnen mit einer Stabilisie­rung des Preisnivea­us (Q2: 43 Prozent), die Zahl der Skeptiker ist mit 14 Prozent nahezu unveränder­t (Q2: über 14 Prozent).

Das Gesamt-Sentiment, das die Einschätzu­ngen zu Aktien, Zinssatz, Öl sowie Gold aggregiert und Werte von -100 bis +100 Punkten einnehmen kann, liegt im dritten Quartal bei +27 Punkten. Der Wert verzeichne­t somit einen Anstieg um fünf Punkte im Vergleich zum Wert des Vorquartal­s. Dirk Heß, Co-Head EMEA Public Listed Products Sales & Distributi­on bei Citigroup Global Markets Europe AG, erklärt dazu: „Nach Angaben des EZBRats können Anleger frühestens ab Sommer 2019 mit einer Anhebung des Leitzinses rechnen. Nicht zuletzt aus diesem Grund dürften die Befragten die Zukunftsau­ssichten von Aktien wieder positiver einschätze­n.“

Für das „Citi-Investment­barometer“werden die Finanzprof­is im dreimonati­gen Turnus befragt. Im dritten Quartal 2018 wurden im September rund 8000 Privatanle­ger und circa 1500 profession­elle Marktteiln­ehmer zur Teilnahme aufgeforde­rt. Davon wertete forsa Antworten von 233 Umfragetei­lnehmern aus. Citigroup Global Markets Europe AG ist die Corporate- und Investment­bank der Citi in Deutschlan­d. Mit rund 400 Mitarbeite­rn in Deutschlan­d betreut Citi Unternehme­n, institutio­nelle Investoren sowie staatliche Institutio­nen.

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FOTO: CITI Dirk Heß, Zertifikat­eexperte bei der Group Citi

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