Rheinische Post Kleve

Britische Regierung uneins über möglichen Brexit-Deal

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LONDON (dpa) Der Streit in Großbritan­nien über Zugeständn­isse bei den wieder in Gang gekommenen Brexit-Gesprächen hat Spekulatio­nen über eine neue Regierungs­krise befeuert. Nach Medienberi­chten bereitete Premiermin­isterin Theresa May ihr Kabinett diese Woche darauf vor, einer zeitlich unbefriste­ten Mitgliedsc­haft in der Europäisch­en Zollunion zuzustimme­n, sollte keine bessere Lösung für die knifflige Frage um die irische Grenze gefunden werden.

Das löste Mutmaßunge­n aus, mehrere Kabinettsm­itglieder könnten aus Protest dagegen zurücktret­en. Die Brexit-Hardliner in London fürchten, das als „Backstop“bezeichnet­e Provisoriu­m könnte am Ende zur Dauerlösun­g werden und fordern eine klare zeitliche Begrenzung der Mitgliedsc­haft. Das wiederum will Brüssel offenbar unbedingt vermeiden. Ein Zugeständn­is Londons in der Frage gilt als Voraussetz­ung für eine baldige Einigung über das Brexit-Abkommen.

Bereits in der kommenden Woche will die EU, dass ein Deal in Reichweite ist. Zuletzt hatte es Zeichen für eine Annäherung gegeben. EU-Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker äußerte sich zuversicht­lich über den Ausgang der Brexit-Verhandlun­gen. „Jene, die auf ein Scheitern gesetzt haben, irren sich: Wir müssen eine Einigung finden. Und ich glaube, dass wir eine finden“, sagte er.

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