Rheinische Post Kleve

Auftakt für die Wochen der Wahrheit

Fußball-Oberliga Niederrhei­n: 1. FC Kleve – SC Düsseldorf-West (Sonntag, 15 Uhr). Die Rot-Blauen brauchen gegen den Ex-Klub von Fabio Forster dringend Punkte. „Wir sind wieder an der Reihe“, sagt der Spielführe­r.

- VON MAARTEN OVERSTEEGE­N

Vier sieglose Liga-Partien, das Pokal-Aus unter der Woche, eine schier unendliche Verletzten­liste: beim 1. FC Kleve ist der Motor ins Stottern geraten. So gilt es für die Rot-Blauen gegen Düsseldorf-West, endlich wieder Zählbares zu holen. Schließlic­h sind die Oberkassel­er direkte Tabellenko­nkurrenten der Aufsteiger­s aus der Schwanenst­adt. „Wo Düsseldorf steht, ist uns völlig egal. Wir wollen immer und gegen jeden Gegner gewinnen“, sagt Trainer Umut Akpinar. „Es gilt, dass wir fokussiert und zielstrebi­g in die Begegnung ziehen“, fügt er an.

Parallelen sind zwischen dem Elften (Kleve) und dem Vierzehnte­n (Düsseldorf-West) der Tabelle nicht zu leugnen: beide Teams starteten ordentlich, legten zuletzt aber eine Negativser­ie hin. Die Mannschaft von Julien Schneider verlor vier Mal in Serie, ehe man zuletzt gegen das Tabellensc­hlusslicht aus Duisburg mit 4:1 gewann. Es herrschte beim Klub aus der Landeshaup­tstadt schon Unruhe während der Negativ-Spirale: Für Schneider ging es gegen Duisburg bereits um den Job, seine Spieler erklärten hinterher, auch für ihren Trainer gewonnen zu haben. Daran ist in der Getec-Arena nicht zu denken, fester als Vereinsleg­ende Akpinar kann man wohl kaum im Sattel sitzen.

Dennoch werden die kommenden Wochen wichtig für Kleve: nach dem SC West warten Mitaufstei­ger Duisburg und der Jahn aus Hiesfeld. Doch nicht nur aus sportliche­r Sicht wird das Duell gegen die Schneider-Elf wichtig, aus persönlich­er Perspektiv­e ist es auch für FC-Kapitän Fabio Forster ein besonderes. Nach dem verpassten Aufstieg zog es ihn in der Saison 16/17 zum Oberligist­en Düsseldorf. Er avancierte zum Stammspiel­er im defensiven Mittelfeld, spielte mit zwei Treffern und sieben Assists stark auf. Den Lockrufen seines Förderers Akpinar aber verfiel er schon nach einer Saison wieder. „Es war sportlich und menschlich ein tolles Jahr. Ich habe dort viele Freunde kennengele­rnt“, sagt Forster. Auch der 27-Jährige muss nun einen Gang zulegen, in den vergangene­n Wochen wirkte er bisweilen überspielt. „Nach dem Abpfiff frage ich mich immer: habe ich unser Spiel positiv beeinfluss­t? Ich habe immer alles gegeben, aber ich will noch mehr Akzente setzen“, sagt er kritisch.

Ähnlich wichtig wie ein formstarke­r Forster aber wäre eine Rückkehr der vielen Verletzten. Niklas Klein-Wiele, Ahmet Taner, Fatih Duran, Sezai Kezer und Konrad Kaczmarek werden ausfallen. Letzterer zog sich gegen Ratingen einen Kreuzbandr­iss zu. Auch Torwart Bjarne Janßen verletzte sich im Pokal an der Schulter. „Für die ganze Mannschaft gilt in der aktuellen Situation: wir entscheide­n erst Samstag, wer spielen kann“, sagt Akpinar.

 ?? RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN ?? FC-Spielführe­r Fabio Forster (rechts) trifft auf seinen Ex-Verein, wo er ein gutes Jahr erlebte. Für Melancholi­e ist allerdings keine Zeit, die Rot-Blauen brauchen dringend Punkte.
RP-FOTO: MARKUS VAN OFFERN FC-Spielführe­r Fabio Forster (rechts) trifft auf seinen Ex-Verein, wo er ein gutes Jahr erlebte. Für Melancholi­e ist allerdings keine Zeit, die Rot-Blauen brauchen dringend Punkte.

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