Auftakt für die Wochen der Wahrheit
Fußball-Oberliga Niederrhein: 1. FC Kleve – SC Düsseldorf-West (Sonntag, 15 Uhr). Die Rot-Blauen brauchen gegen den Ex-Klub von Fabio Forster dringend Punkte. „Wir sind wieder an der Reihe“, sagt der Spielführer.
Vier sieglose Liga-Partien, das Pokal-Aus unter der Woche, eine schier unendliche Verletztenliste: beim 1. FC Kleve ist der Motor ins Stottern geraten. So gilt es für die Rot-Blauen gegen Düsseldorf-West, endlich wieder Zählbares zu holen. Schließlich sind die Oberkasseler direkte Tabellenkonkurrenten der Aufsteigers aus der Schwanenstadt. „Wo Düsseldorf steht, ist uns völlig egal. Wir wollen immer und gegen jeden Gegner gewinnen“, sagt Trainer Umut Akpinar. „Es gilt, dass wir fokussiert und zielstrebig in die Begegnung ziehen“, fügt er an.
Parallelen sind zwischen dem Elften (Kleve) und dem Vierzehnten (Düsseldorf-West) der Tabelle nicht zu leugnen: beide Teams starteten ordentlich, legten zuletzt aber eine Negativserie hin. Die Mannschaft von Julien Schneider verlor vier Mal in Serie, ehe man zuletzt gegen das Tabellenschlusslicht aus Duisburg mit 4:1 gewann. Es herrschte beim Klub aus der Landeshauptstadt schon Unruhe während der Negativ-Spirale: Für Schneider ging es gegen Duisburg bereits um den Job, seine Spieler erklärten hinterher, auch für ihren Trainer gewonnen zu haben. Daran ist in der Getec-Arena nicht zu denken, fester als Vereinslegende Akpinar kann man wohl kaum im Sattel sitzen.
Dennoch werden die kommenden Wochen wichtig für Kleve: nach dem SC West warten Mitaufsteiger Duisburg und der Jahn aus Hiesfeld. Doch nicht nur aus sportlicher Sicht wird das Duell gegen die Schneider-Elf wichtig, aus persönlicher Perspektive ist es auch für FC-Kapitän Fabio Forster ein besonderes. Nach dem verpassten Aufstieg zog es ihn in der Saison 16/17 zum Oberligisten Düsseldorf. Er avancierte zum Stammspieler im defensiven Mittelfeld, spielte mit zwei Treffern und sieben Assists stark auf. Den Lockrufen seines Förderers Akpinar aber verfiel er schon nach einer Saison wieder. „Es war sportlich und menschlich ein tolles Jahr. Ich habe dort viele Freunde kennengelernt“, sagt Forster. Auch der 27-Jährige muss nun einen Gang zulegen, in den vergangenen Wochen wirkte er bisweilen überspielt. „Nach dem Abpfiff frage ich mich immer: habe ich unser Spiel positiv beeinflusst? Ich habe immer alles gegeben, aber ich will noch mehr Akzente setzen“, sagt er kritisch.
Ähnlich wichtig wie ein formstarker Forster aber wäre eine Rückkehr der vielen Verletzten. Niklas Klein-Wiele, Ahmet Taner, Fatih Duran, Sezai Kezer und Konrad Kaczmarek werden ausfallen. Letzterer zog sich gegen Ratingen einen Kreuzbandriss zu. Auch Torwart Bjarne Janßen verletzte sich im Pokal an der Schulter. „Für die ganze Mannschaft gilt in der aktuellen Situation: wir entscheiden erst Samstag, wer spielen kann“, sagt Akpinar.