Expo Real wird zur Marketingbühne
Marathonläufer kennen das: Man braucht einen langen Atem und noch mehr Ausdauer, um das weit entfernte Ziel zu erreichen. Das ist auf der größten europäischen Messe für Immobilien und Investitionen, der Expo Real in München, nicht anders. Die wiederum große Delegation aus dem Kreis Kleve, der sich gemeinsam mit den Kreisen Wesel und Viersen, dem Rheinkreis Neuss und den Städten Krefeld sowie Mönchengladbach unter dem Dach von Standort Niederrhein präsentierte, lieferte dafür aktuelle Beispiele.
Als da wäre das Thema Hotelbau: Noch vor Jahren hatte sich der Kreis Klever Wirtschaftsförderer Hans-Josef Kuypers in der bayrischen Landeshauptstadt sehnlich gewünscht, mehr Hotels ins Kreisgebiet holen zu können — wohlwissend, wie schwer ein solcher Wunsch zu erfüllen sein würde. Doch der Wunsch wird jetzt gleich zweimal in Erfüllung gehen. Der Klever Unternehmer Bernd Zevens errichtet in Kevelaer ein weiteres seiner Rilano-Hotels, und wenn nicht alle Zeichen trügen, baut die Familie Janssen, Betreiber des See Parks, in Geldern ein zweites Hotel; innenstadtnah auf dem Gelände des alten Finanzamtes. Beide Projekte waren auch Thema auf der Expo Real.
Mehr noch: Die Messe, bisher in erster Linie genutzt, um Investoren zu suchen, Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen oder neue Ideen zu generieren, wird für Kommunen des Kreises immer mehr zur Marketing-Plattform. Beispiele gab`s zur Genüge: Die Stadt Geldern bewarb auf der Bühne ihren Nierspark, Kevelaer ihre Thermalquelle nebst Gradierwerk und Goch das Neu-See-Land und den Gewerbepark Weeze-Goch.
Der Moment scheint indes auch gut gewählt: Vielen mit Finanzdingen bestens vertrauten Gästen aus dem Kreis fiel allerorten bei ihren Gesprächen auf, dass das Geld offenbar viel lockerer sitzt als gewohnt. Da ist so viel Geld im Kreislauf wie noch nie, war von manchem Investoren-Sucher zu hören. Bliebe abzuwarten, wieviel davon in der Region landet.