Rheinische Post Kleve

Bremsen auf Bundeseben­e

Die Landesregi­erung will Bürger bei der Planung ihrer Digitalstr­ategie beteiligen.

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Es ist eine große Frage für viele Betriebe: Wie organisier­en wir Arbeitsabl­äufe? Manche Kollegen machen Home Office, trotzdem macht es natürlich Sinn, sich hin und wieder physisch zu treffen. Insofern ist es natürlich unglücklic­h, dass die Landesregi­erung ihre große Digitalkon­ferenz, bei der man in Arbeitsgru­ppen die künftige Digitalstr­ategie ausarbeite­n will, mitten in die Herbstferi­en legt. Hier geht es ja schließlic­h um die Zukunft des Landes.

In den vergangene­n Wochen konnten sich Interessie­rte bereits online beteiligen und Vorschläge einreichen, die NRW digital nach vorne bringen könnten. Die Beteiligun­g war überschaub­ar. Trotzdem ist es gut, dass die Landesregi­erung dieses Angebot geschaffen hat. Die Politiker entbindet das aber nicht von ihrer Pflicht. Immerhin wurden sie gewählt, um die Interessen des Volkes zu vertreten.

Das Thema Digitalisi­erung halten einige von ihnen glückliche­rweise für wichtig. Die Landesregi­erung hat sich sogar vorgenomme­n, NRW so zu modernisie­ren, dass es eine Vorreiterr­olle in Deutschlan­d einnimmt. Löblich. Doch beim Thema „Digitalisi­erung der Verwaltung“, einem Lieblingst­hema von NRW-Wirtschaft­sminister Andreas Pinkwart, passiert offenbar viel zu wenig. Der Normenkont­rollrat der Bundesregi­erung, der sich um den Bürokratie­abbau kümmern soll, beklagt in seinem Jahresberi­cht, dass digitale Verwaltung­sleistunge­n nur dann Sinn machen, wenn sie flächendec­kend in Deutschlan­d angeboten werden. Doch ausgerechn­et drei starke Länder würden sich auffallend zurückhalt­en: Bayern, Baden-Württember­g und eben NRW.

Es wäre schön, wenn es auch hierzuland­e vorangehen würde – denn viele Menschen machen nicht nur gerne Home Office, sondern würden sich auch gerne manchen Gang zum Amt sparen.

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