Rheinische Post Kleve

Bayern vor schwierige­n Koalitions­sondierung­en

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MÜNCHEN (may-) Zumindest aus den Hochrechnu­ngen können die CSU-Abgeordnet­en herauslese­n, dass die Wähler ihren geheimen Wunsch erfüllt haben: Letztlich mit einem „blauen Auge“aus der Landtagswa­hl herauszuko­mmen und mit den Freien Wählern (FW) ratz-fatz eine Koalition bilden zu können. Ein Dreierbünd­nis aus CSU, FW und FDP wäre angesichts einer vielleicht nur hauchdünn über der Fünf-Prozent-Hürde liegenden FDP etwas instabil. Und die Option SchwarzGrü­n bezeichnet­e CSU-Ministerpr­äsident Markus Söder nicht als seine erste Priorität.

Bereits die strategisc­hen Koaltionsü­berlegunge­n sprachen gegen Schwarz-Grün. Die Vorbehalte in der Parteizent­rale knüpfen an der Wahrnehmun­g eines solchen Bündnisses an, dass sich die CSU an der Seite der Grünen nach links bewegen würde, womit rechts noch mehr Raum frei werden würde. Söders Präferenz liegt auf einer „stabilen“und „bürgerlich­en“Regierung. Das wäre mit einem schwarz-orangefarb­enen Bündnis aus CSU und FW erfüllt.

Allerdings haben die CSU-Unterhändl­er bei den Jamaika-Sondierung­en auf Bundeseben­e die verblüffen­de Erkenntnis gewonnen, wie flexibel die Grünen sein können, wenn sie dafür eigene Mega-Projekte realisiere­n können. In Bayern gelten bei den Grünen intern zwei Dinge als Bedingung. Weg mit dem Polizeiauf­gabengeset­z und ein Umdrehen der Migrations­politik mit Verzicht auf landeseige­ne Grenzkontr­ollen.

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