Kühle Köpfe und heiße Feger im Tiergarten
KLEVE Auch wenn er keine genauen Zahlen nennen konnte: Dietmar Cornelissen, Betriebsleiter des Klever Tiergartens, freute sich über die vielen Besucher, die die Wege entlangschlendern. Zum 17. Herbstfest gab es noch einmal strahlenden Sonnenschein, passend zum Motto “Kühle Köpfe gegen heiße Feger” für die Wahl des Lieblingstieres.
Neben den “Außenseitern”, dem Waldesel Emil und dem Pinzgauerkälbchen, standen sich zwei Fraktionen gegenüber, aus denen die Besucher wählen konnten: Die heiße Fraktion mit Tieren, die sich in der Hitze des Sommers wohl fühlten, und die kalte Fraktion mit Tieren, die den Winter lieber mögen.
Neben der Lieblingstier-Wahl gab es auch viele Attraktionen, die vor allem Kindern gute Unterhaltung bot: So entführte Jürgen Bosbach vom Erzähltheater Kutschkultur aus Asperden wieder in die Welt der Märchen und Gisbert Meurs von der Kreisjägerschaft erklärte den kleinen Besuchern mit seiner “rollenden Waldschule”, welche Tiere am Niederrhein zu finden sind und informierte sie mit liebevoll gestaltetem Lehrmaterial über die Wälder und ihre Bewohner. „Diese Waldohreule habe ich an Bahngleisen gefunden, vermutlich wurde sie von einem Zug erfasst”, sagt er und zeigt auf eines der vielen ausgestellten Tierpräparate. “Eulen sind nachtaktiv, daher begegnet man ihnen selten in der freien Natur. Deshalb habe ich sie ausstopfen lassen, um sie auch für Kinder zugänglich zu machen.” Die rollende Waldschule ist schon seit Beginn der Herbstfeste mit dabei, ebenso die Waldjugend Kleve. „Wir backen hier am Lagerfeuer Stockbrot und informieren über unseren Verein”, erklärt der Ortsgruppenleiter Robin Übach. Der Naturschutz-Jugendverband möchte Kindern den Wald näher bringen und führt Naturschutzprojekte durch. „Interessierte ab sechs Jahren können einfach zu unseren Gruppenstunden kommen, die sind immer samstags um 15 Uhr auf dem Waldjugendgelände, Am Mönnekenwald 32 in Reichswalde.”
Für die erwachsenen Besucher bot der Kellener Imkerverein Produkte aus Bienenwachs und Honig an – von Cremes und Seife über Kerzen bis hin zu Honig. Beim Glücksrad gab es zudem Bienenhotels, Blumensamen, Luftballons und Bienenbäume zu gewinnen. Ein Höhepunkt des Programms waren die beiden Greifvogelshows um 13.30 und 15.30 Uhr. Die Falkner von der niederländischen Greifvogelstation „De Valkenhof“unterhielten die Besucher mit ihren Falken, Adlern, Bussarden und Eulen.
Ob der diesjährige Gewinner ein Kandidat aus der heißen Fraktion wird – hier standen die beiden Zwergotter, die Erdmännchen oder das Trampeltierfohlen zur Wahl – oder aber aus der kalten Fraktion mit den Polarfüchsen, der Schnee-Eule und dem Pandapärchen, wird sich im Laufe der nächsten Woche zeigen, wenn alle Stimmzettel ausgezählt sind. Dann steht auch der Name des knapp drei Monate alten Trampeltierfohlens fest, für den die Besucher beim Herbstfest abstimmen konnten.