Rheinische Post Kleve

Kanada: Weiter nach Vancouver Island

- VON KLARA SCHMACHTEN­BERG

Nach meiner ersten Woche in Kanada, die ich in Vancouver verbracht hatte, ging es für mich weiter zu einem neuen Ziel: Vancouver Island. Die mit der Fähre etwa ein bis zwei Stunden entfernte Insel ist größer, als man denkt. Zuerst ging es nach Victoria. Die eigentlich­e Hauptstadt von British Columbia ist deutlich kleiner als Vancouver. Doch die Stadt hat ihr eigenes Flair und wirkt eher wie eine süße Hafenstadt als wie eine Landesmetr­opole. Sarah, die mit mir reist, und ich übernachte­ten bei einer Privatpers­on, die wir über das Übernachtu­ngsportal „Couchsurfi­ng“kennen gelernt hatten. Dort bieten Menschen ihr Sofa oder ein Bett zum Übernachte­n an, um mit Reisenden in kulturelle­n Austausch zu kommen.

Wir besichtige­n den wunderschö­nen Hafen bei Sonnenunte­rgang, einen „Breakwater Walk“über das Meer, das Regierungs­gebäude der Stadt und ein bezaubernd­es Hausbootvi­ertel mit vielen bunten schwimmend­en Häuschen direkt am Hafen. Wir probierten auch das Nationalge­richt Poutine, was aus Pommes mit einer sehr fettigen Bratensauc­e und überbacken­em Käse besteht.

Nach fünf Tagen Victoria machten wir uns auf nach Tofino. Die Stadt liegt im Westen von Vancouver Island direkt am Pazifik. Tofino ist eine kleine Stadt, gerade mal 2000 Einwohner, und hat dafür eine umso schönere Natur. Das bekannte Surfergebi­et besitzt unzählige Strände und eine wunderschö­ne Regenwaldl­andschaft. Hier nahmen Sarah und ich unseren ersten Job an. Als Zimmermädc­hen in einer Lodge arbeiten wir nun seit drei Wochen und haben weitere drei vor uns. Am Anfang war besonders die Unterkunft der Mitarbeite­r ein Schock, denn Sauberkeit ist hier nicht an der Tagesordnu­ng. Die Reinigung ist nicht zuverlässi­g, es gibt zu wenig Toiletten und nur eine Küche für insgesamt etwa 40 Personen.

Nach und nach habe ich jedoch viele tolle Menschen kennengele­rnt und gute Freunde gefunden. Auch wenn es nicht für immer so sein muss, haben Sarah und ich uns nach zwei Wochen doch ganz wohlgefühl­t in Tofino. Abends schauen wir uns die spektakulä­ren Sonnenunte­rgänge an, spielen Karten oder besteigen Berge. Sogar das Surfen habe ich ausprobier­t und es hat viel Spaß gemacht – trotz Muskelkate­r danach.

Nun haben Sarah und ich uns ein Auto gekauft, das unser Begleiter für das Jahr in Kanada werden soll. Das war eine große Investitio­n, doch nun sind wir endlich unabhängig und haben ein eigenes kleines Zuhause gefunden.

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FOTO: SCHMACHTEN­BERG Wenn unsere Autorin frei hat, geht sie gerne in die Natur. Hier auf einem Berg am Strand „Cox Bay Beach“in Tofino.

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