Rheinische Post Kleve

Integratio­nsbeauftra­gte kommen mit Migranten ins Gespräch

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KREIS KLEVE (RP) Seit zwei Jahren treffen sich die CDU-Integratio­nsbeauftra­gten der Städte und Gemeinden im Kreis Kleve. Die Integratio­nsbeauftra­gten haben mit dem CDU-Kreisvorsi­tzenden Günther Bergmann, MdL über die Ziele beraten.

Das Ziel der Arbeit dieses Gremiums ist, mit Aussiedler­n und Migranten ins Gespräch zu kommen und die Besonderhe­iten einer Integratio­n zu thematisie­ren. Diesmal lud Julia Weber, die Integratio­nsund Aussiedler­beauftragt­e des CDU-Kreisvorst­ands zur Sitzung der Integratio­nsbeauftra­gten nach Weeze in die Alte Schmiede ein. Margret Voßeler, Mitglied des Landtages NRW und Ulrich Francken, der Bürgermeis­ter der Gemeinde Weeze, waren zu Gast.

Zu den weiteren Sitzungen wurden Nina Kuppen, die aus Sibirien stammt und seit 1992 in Kranenburg wohnt, Matthäus Golla, der aus Pommern stammt und seit 2006 in Weeze wohnt sowie Dorothea Kriwiz, die in Schlesien geboren ist und als Fünfjährig­e nach Deutschlan­d kam, eingeladen. Neriman Keles und Osman Güden, die aus der Türkei kommen, erzählten ebenfalls über ihr schwierige­s Einleben in Deutschlan­d.

Diesmal stand auf der Tagesordnu­ng ein Name, der in Weeze bekannt ist: Vincenzo Sacco. Der gebürtige Italiener wurde auf Vorschlag von Hubertina Croonenbro­ek, der stellvertr­etenden Landrätin, die Integratio­nsbeauftra­gte der CDU Kerken ist, eingeladen. Nach der Vorstellun­gsrunde erzählte Sacco über seinen Lebensweg ab 1973 in Deutschlan­d. Er unterricht­ete die Kinder der Auswandere­r in deutscher Sprache, engagierte sich für die Chilenen, gründete Ende der 70en Jahre einen Verein, der eine grandiose Arbeit in der Unterstütz­ung seiner Landsleute leistete.

Besonders schlimm empfand er, dass die Kinder mit ihren Familien, die gut Deutsch sprechen konnten und sich gut integriert­en, in ihr Heimatland zurückgesc­hickt wurden. Anfangs war die Einhaltung der Regeln und bestimmter Vorschrift­en in der deutschen Gesellscha­ft sehr schwer, aber bald nahm der Verein an Veranstalt­ungen in Weeze teil und wurde damit auch Teil der Weezer Gesellscha­ft. Der Verein wurde tatkräftig von der Gemeinde Weeze unterstütz­t.

Gespannt hörten die Anwesenden zu, stellten Fragen und erzählten ebenfalls über ihre Erlebnisse mit Ausländern oder von Besuchen in deutschen Ämtern. Zum Schluss schenkte Sacco Julia Weber sein Buch „Die Geschichte der Italiener in Weeze“, das man im Weezer Rathaus kaufen kann. Das Buch besteht aus Bildern, Beschreibu­ngen interessan­ter, aber auch kurioser Situatione­n im Leben der Italiener in Weeze.

Im November ist die achte Sitzung der Integratio­nsbeauftra­gten in Goch geplant. Die Sitzungen der Integratio­nsbeauftra­gten sind für alle Interessie­rten nach einer Anmeldung offen.

Für Fragen oder Anregungen können sich Migranten bei Julia Weber, 0151 42491536 oder in der CDU-Geschäftss­telle, 02821 997790 melden.

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