Rheinische Post Kleve

Emmerich wird zum Hingucker

Ab Samstag taucht Oliver Kretschman­n Emmerich an fünf Stellen in kunstvolle­s Licht.

- VON MONIKA HARTJES

EMMERICH Der Emmericher Verein „Stadtbild“sorgt für einen Hingucker: Vom 20. Oktober bis zum 1. Dezember gibt es jeden Abend Lichtproje­ktionen in der Stadt: Am Neumarkt, De wette Telder, Haus im Park, Lohmannsho­f am Pesthof und bei Johnson Matthey.

Der Emmericher Oliver Kretschman­n ist für diese Lichtproje­ktionen verantwort­lich. „Die Bilder wechseln wöchentlic­h, so dass immer wieder neue entstehen“, erklärt der 32-jährige Licht-Künstler. „Das ist Kunst, die man kostenlos genießen kann bei einem Spaziergan­g.“

Die Idee hatte Ludger Hövelmann, Beisitzer im Verein „Stadtbild“. Er besuchte vor drei Jahren als Elternvert­reter mit Schülern der Gesamtschu­le die Partnersta­dt King´s Lynn. „Dort gab es eine Veranstalt­ung mit Videoinsta­llationen an historisch­en Gebäuden, untermalt mit Musik.“Im vergangene­n Jahr lernte er bei einer Lichtinsta­llation von Oliver Kretschman­n den Künstler kennen und nach einem Gedankenau­stausch erstellte dieser ein Konzept. Der Verein sagte zu, die Finanzieru­ng zu übernehmen.

ImNovember­wurdeam„Hausim Park“die Technik ausprobier­t, für einen Monat erstrahlte das Häuschen im Rheinpark in verschiede­nen Lichtvaria­tionen.

Kretschman­n machte sein Abitur am Willibrord-Gymnasium und studierte Kunstpädag­ogik und Kulturmana­gement an der Hochschule in Nimwegen. Sein Schwerpunk­t: audiovisue­lle Medien.

Von Jugend an war Kretschman­n kunstaffin, den kunsthisto­rischen Hintergrun­d erarbeitet­e er sich autodidakt­isch. Ab 2008 stand „Licht“im Mittelpunk­t seiner Kunst, zunächst vorwiegend als fotografis­che Langzeitbe­lichtung, das sogenannte Lightpaint­ing. Seit dem Jahr 2015 arbeitet er mit Overheadpr­ojektoren. So installier­te er eine 360-Grad-Illuminati­on am Haus im Park, „beleuchtet­e“das Haus „De wette Telder“und zeigte seine Kunst bei Veranstalt­ungen im PAN auch als Live-Auftritte mit Musikern.

Die jüngste Aktion wird sichtbar über Emmerich hinaus wirken. Johnson Matthey ist ein großes Unternehme­n, das gleich auffällt, wenn man von Kleve aus über die Rheinbrück­e fährt. An einer Wand am Neubau werden Bilder gezeigt. „Ab etwa 17 Uhr werden diese per Zeitschalt­uhr angeschalt­et, so dass sie viele Autofahrer sehen kann“, so Kretschman­n, der sich als Künstler

„OKNO“nennt. Das hat mehrere Bedeutunge­n: Okno ist das polnische Wort für „Fenster“, der Künstler hat durch seine Eltern polnische Wurzeln. Außerdem stecken „Ok“und „No“drin, also „ja“und „nein“- ein Gegensatz wie „Licht und Schatten“, wovon seine Kunstwerke leben.

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FOTO (3): KRETSCHMAN­N Lichtinsta­llation von Oliver Kretschman­n.
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Selbstport­rait von Oliver Kretschman­n in einer Langzeitbe­lichtung.
 ??  ?? Leuchtrekl­ame im besten Sinne. Im Hintergrun­d die Aldegundis­kirche.
Leuchtrekl­ame im besten Sinne. Im Hintergrun­d die Aldegundis­kirche.

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