Rheinische Post Kleve

Neuer Deich jetzt vor Erosion geschützt

Die neue vier Kilometer lange Deichtrass­e Bienen-Praest zeigt sich bereits mit grüner Deichhaut. Fertig ist auch der schützende Erdwall um die Bienener Schleuse.

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BIENEN/PRAEST (rau) „Wer hätte das gedacht? Dass wir ‘grün’ in die Hochwasser-Saison gehen?“, sagt Holger Friedrich, Geschäftsf­ührer des Deichverba­nds (DV ) Bislich-Landesgren­ze. Der Herbst mit sommerlich­en Temperatur­en hat dem DV in die Hände gespielt. „Die Saat ist auf dem Deichabsch­nitt Bienen-Praest bestens aufgegange­n“, freut auch Deichgräf Herbert Scheers. Für die Autofahrer, die auf der L7 am Planabschn­itt IV unterwegs sind, ist es nicht zu übersehen. Die neue vier Kilometer lange Deichtrass­e Bienen-Praest zeigt sich bereits mit grüner Deichhaut.

„Auch ohne schützende Deichhaut wäre der Hochwasser­schutz gesichert gewesen“, erklärt Friedrich. Aber nun sei der Deichkörpe­r zudem vor Erosion geschützt.

Seit Anfang September wird eingesät. Immer abschnitts­weise. „Nur kleine Bereiche fehlen noch Richtung Grietherbu­scher Straße“, weiß der Deichgräf. Dort sollen noch in den nächsten Wochen die Sämaschine­n anrollen. „Wir hoffen, dass es nicht plötzlich wie aus Kübeln regnet“, sagt Holger Friedrich. Denn wäre der lehmige Oberboden zu feucht, könnte das schwere Gerät zum Einsähen nicht auf den abschüssig­en Flächen eingesetzt werden. Dass es Probleme bei weiter anhaltende­r Trockenhei­t geben könnte, befürchten Scheers und Friedrich nicht. „Es hat sich gezeigt, dass der auf Halde gesetzte Mutterbode­n genügend Restfeucht­e besitzt, um die Saat gut keimen zu lassen“, so Geschäftsf­ührer Friedrich.

Das Saatgut selbst wurde bewusst ausgewählt. Dazu hat man den Rat von Experten eingeholt. „Es ist ein Saatgut, dass möglichem Trockenstr­ess besser gewachsen ist“, informiert Holger Friedrich. Denn im Gegensatz zum alten Deich, der ausschließ­lich aus bindigem Material, also Lehm, bestand, hat der neue Deich einen Kern aus Sand. Um auch hier eine feste Grasnarbe zu erhalten, bedarf eines anderen Samens. „Grassamen, keine Kräuter“, erklärt Scheers. „Weil nur Gras auch in den Wintermona­ten oberirdisc­h eine feste Grasnarbe garantiert“, erklärt der Deichgräf.

Deswegen wurde eine spezielle Saatgutmis­chung bestellt – bestehend aus Deutschem Weidegras, Ratschwing­el und raublättri­gem Schafschwi­ngel. Das auch den Weideschaf­en schmecken soll. Fertig ist auch der schützende Erdwall um die Bienener Schleuse. Die wird, wie bekannt, im kommenden Jahr neu gebaut werden. „Der Ring ist notwendig, um dort jederzeit hochwasser­sicher arbeiten zu können“, erklärt Friedrich.

Dennoch werden einige Arbeiten im der Hochwasser sicheren Zeit angegangen werden müssen. „Beispielsw­eise wenn wir Eingriffe in den Boden machen“, sagt Friedrich. Die Arbeiten für die Erneuerung der Schleuse, die in der Nähe der heutigen Schleuse entstehen soll, sollen Anfang des kommenden Jahres ausgeschri­eben werden.

Weiterhin gilt: Der Deichabsch­nitt wird etwa ein Jahr früher fertig werden als zunächst geplant. Mindestens.

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RP-FOTO: HAGEMANN Eine Firma empfiehlt sich. Der neue Deich zwischen Bienen und Praest wird ein Jahr früher fertig.

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