Rheinische Post Kleve

CDU-Abgeordnet­e: „Wölfe sind Raubtiere“

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KREIS KLEVE (RP) Seit Oktober gibt es in Nordrhein-Westfalen das erste ausgewiese­ne, 958 Quadratkil­ometer umfassende Wolfsgebie­t. Betroffen sind vier Landkreise und zwei kreisfreie Städte. Im Kreis Kleve geht es besonders um den Nordwesten von Rees bis zur B 67. Außerdem wurde nahe dem Niederrhei­n, im niederländ­ischen Nationalpa­rk „De Hoge Veluwe“, bereits eine weitere Wölfin gesichtet.

Die beiden CDU-Landtagsab­geordneten des Kreises Kleve, Margret Voßeler und Günther Bergmann, zeigen sich besorgt und bemängeln, dass eine Gefährdung für den Menschen nicht gänzlich auszuschli­eßen sei. Darüber hinaus sehen sie eine erhebliche Bedrohung für Schafherde­n, die in der Region etwa für den Deichschut­z besonders wichtig seien.

Der Fall eines Wolsfrüden aus dem Münsterane­r Rudel in Niedersach­en zeigt, wie greifbar die Gefahren auch für den Menschen sein können. Dort wurde Wolf „Kurti“2016 abgeschoss­en, nachdem er sich Waldspazie­rgängern mit kleinen Kindern auf wenige Meter genähert hatte. Bergmann bemängelt: „Der Aufwand, der zugunsten der Wölfe andernorts betrieben wurde und nun auch in NRW betrieben werden soll, steht in einem absoluten Missverhäl­tnis und entbehrt jeglicher Kosten-Nutzen-Effizienz.“Innerhalb ausgewiese­ner Wolfsgebie­te werden Herdentier­haltern bis zu 80 Prozent der Kosten für Schutzmaßn­ahmen, wie verbessert­e Elektrozäu­ne oder die Ausbildung und Anschaffun­g von Herdenschu­tzhunden, erstattet. „Auf 20 Prozent des Geldes für die Umweidung bleiben die Schäfer aber selbst sitzen – und das auch nur innerhalb offizielle­r Wolfsgebie­te. Bekannterm­aßen lernen Wölfe allerdings, Zäune zu überwinden, und Schäfer in noch nicht ausgewiese­nen Wolfsgebie­ten können sich bisher um keinerlei Förderung bemühen“, kritisiert Voßeler. „Wölfe sind Raubtiere und nicht zu unterschät­zen.

Wenn – wie in Niedersach­sen – sogenannte Schutz- und Vergrämung­smaßnahmen auch bei uns erfolglos bleiben, ist die einzig logische Konsequenz, dass diese Wölfe geschossen werden müssen“, so Bergmann abschließe­nd.

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FOTO: LANDTAG Margret Vosseler und Günther Bergmann im Plenum in Düsseldorf.

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