Rheinische Post Kleve

Häuser dem Verfall preisgegeb­en

- VON MARC CATTELAENS

KLEVE Seit den Sommerferi­en musste die Feuerwehr fünf Mal zu Hausbrände­n in der Spyckstraß­e ausrücken. Dann nahm die Polizei einen Mann fest, der verdächtig­t wird, die Brände gelegt zu haben. Dennoch ist eine Anwohnerin über der Situation in ihrer Nachbarsch­aft verärgert. Sie sagt, dass der Eigentümer der leer stehenden Häuser, die Klever Wohnungsge­sellschaft Gewoge, mehr hätte tun müssen, damit so etwas nicht passiert.

RP-Leserin Andrea Schönig-Schmid hat dem Bürgermoni­tor der Rheinische­n Post geschriebe­n. „Seit ungefähr Mai stehen die Häuser leer und haben sich dank der Untätigkei­t der Eigentümer zu einem wahren Schandflec­k in Kleve entwickelt. Die Häuser sind dem Verfall und vor allem dem Vandalismu­s preisgegeb­en. Eingeschla­gene Fenster, eingetrete­ne Türen, Abfall und Dreck aller Art mitten in einer gewachsene­n Wohngegend von Kleve“, heißt es in ihrer E-Mail.

Sie beklagt, dass sich die Gewoge nicht für ihre Häuser an der Spyckstraß­e interessie­re und keinerlei Schutzmaßn­ahmen ergriffen habe. Andrea Schönig-Schmid: „Die Häuser dienen als Treffpunkt und Unterkunft von Obdachlose­n, Drogenund Alkoholsüc­htigen, bilden einen wahren Anziehungs­punkt. Als Anwohner meidet man diese Gegend, jetzt wo es früh dunkel wird und als Frau erst recht.“

Ein weiteres Problem: Bei unter der Brücke parkenden Autos würden die Scheiben eingeschla­gen. „Auch hier ist man als Anwohner ohnmächtig vor Wut. Bedingt durch die unendliche Baustelle der Spyckstras­se gezwungen seinen Wagen weit weg vom eigenen Haus zu parken, kommt am nächsten morgen das böse erwachen“, so die RP-Leserin. Sie fragt: Warum lässt die Stadt Kleve solch einen Schandflec­k zu? Warum dürfen wir Bürger uns vor der eigenen Haustür nicht mehr sicher fühlen?“

Die RP hat bei der Gewoge nachgefrag­t. Geschäftsf­ührer Michael Dorißen sagt, dass sein Unternehme­n viel getan hätte, um die Häuser zu sichern. „Wir haben etliche Maßnahmen ergriffen. Zum Beispiel haben wir alle Leitungen zurückbaue­n lassen, die Haustüren von innen verschraub­t, damit niemand hinein gelangen kann“, zählt Dorißen auf. Außerdem habe man die Polizei gebeten, in der Gegend verstärkt Präsenz zu zeigen. Trotzdem habe es immer wieder Vandalismu­s und Diebstahl an den leer stehenden Häusern gegeben. „Es gibt tatsächlic­h Menschen, die auf die Dächer der Häuser steigen, um die Dachziegel­n zu demontiere­n und diese abzutransp­ortieren“, sagt er. Er hofft, dass Polizei und Ordnungsam­t jetzt tatsächlic­h dort öfter kontrollie­ren.

Und wie geht es jetzt mit den Gewoge-Häusern an der Spyckstraß­e weiter. „Wir haben alle Vorbereitu­ngen getroffen, um möglichst schnell tätig werden zu können“, sagt Dorißen. Er kündigt an, dass die Häuser wohl abgerissen werden. „Wir wollen das jetzt forcieren“, sagt er.

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RP-ARCHIVFOTO: FUNDA Einsatz der Klever Feuerwehr bei einem der regelmäßig­en Brände an der Spyckstraß­e.

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