Gastronom für das Bühnenhaus gesucht
KEVELAER Noch ist Torsten Pauli ganz entspannt. Seit 18 Jahren leitet er die Gastronomie im Konzertund Bühnenhaus der Stadt Kevelaer. Und eigentlich würde er gerne weitermachen. Man hatte ihm den neuen Pachtvertrag auch schon zur Unterschrift vorgelegt, doch nun gab es eine Änderung. Das Stadtmarketing, über das die Belegung und Bewirtschaftung des Hauses erfolgt, hat einen Teilnehmerwettbewerb ausgeschrieben: Auch andere Gastronomen können sich bis Mitte November bewerben, um den Job für die kommenden fünf Jahre zu übernehmen.
Der Grund: Der Pachtvertrag mit dem Cateringservice Pauli läuft Ende dieses Jahres aus. „Dass wir die Stelle nun ausschreiben, ist rechtlicher Natur“, sagt Michael Simons von der zentralen Vergabestelle der Stadt. „Im April 2016 hat sich das Vergaberecht geändert. Nun müssen Verträge, bei denen Dritte eine Dienstleistung für die Stadt erbringen, immer zur Ausschreibung gestellt werden.“Zudem wird ein Konzessionsvertrag den früheren Pachtvertrag ablösen. „Wir als Stadt haben wesentlichen Einfluss darauf, wie der Gastronom das Konzert- und Bühnenhaus bestückt“, sagt Bernd Pool vom Stadtmarketing. Ein Pachtvertrag hingegen würde gelten, wenn die Stadt das Haus lediglich vermieten würde.
Für den Gastronomen bedeutet das, dass die „Einflüsse des Betreibers auf die Tätigkeiten des Konzessionsnehmers hier deutlich gestärkt werden, wie es in der Mitteilung der Stadt heißt. „Das ist in der Vergangenheit auch schon so gehandhabt worden, doch das Konzessionsrecht war vor 18 Jahren noch nicht so weit wie heute.“Der neue Vertrag biete mehr Sicherheit für beide Seiten.
Bis zum 15. November können sich nun Gastronomen bei der Stadt bewerben. Laut der Ausschreibung geht es um die Bewirtung aller Veranstaltungen, die im Hause stattfinden, teilweise inklusive warmer Küche – an etwa 300 Tagen im Jahr. Dazu gehören Konferenzen und Tagungen, Kunstausstellungen und Theateraufführungen, Opern, Musicals und Konzerte. Auch private Feiern sind im Konzert- und Bühnenhaus möglich. Die besondere Herausforderung: Einen Großteil der Veranstaltungen legt die Stadt fest und verpflichtet den Gastronomen zur Arbeit. Zudem muss er große und kleine Veranstaltungen abdecken, die sich finanziell nicht immer lohnen. „Es gibt tatsächlich auch Veranstaltungen, bei denen die Präsenz des Gastronomen im Vordergrund steht“, sagt Pool dazu.
Um sich zu bewerben, müssen die Gastronomen ihr Unternehmen vorstellen, mindestens eine vergleichbare Referenz vorweisen und ihre Ideen präsentieren. „Wir sind sehr an neuen und kreativen Konzepten interessiert“, sagt Pool. Anschließend werden weitere Verhandlungsgespräche geführt.