Bebauung am Bresserberg
Geplanteser Bebauungsplan für die Grünfläche zwischen Königsallee und Tennisanlage
Die Stadt Kleve möchte diese große Wiese (zwischen Friedhof und Tennisanlage, Anm. d. Redaktion), hügelig und mit Baumbestand, mit 40 Häusern bebauen, sie nennt das Lückenbebauung. Es soll auch, was man von der CDU hört, den Bedarf nach „Filetstücken“decken, um ausgesuchte Interessenten nach Kleve locken zu können. Über den Rest sollen sich Familien freuen, die mit ihren Grundschulkindern vier Jahre lang schulnah wohnen können. Welche Verkehrsanbindung für die Neubauten möglich und geschaffen werden kann, bleibt vorerst noch unklar, da beide Möglichkeiten – Öffnung in Richtung Bresserberg oder Königsallee – sehr schwierig, aber in jedem Fall sehr teuer werden werden.
Sieht das nach bürgernah und gut überlegt aus? Ich meine nein – und plädiere dafür, das geplante Vorhaben zu unterlassen. Zumal im Hinblick auf die mit einem Klimawandel zu erwartenden Heißsommer und Sturzregen unter verantwortungsvollen Stadtplanern Einigkeit besteht, Grünflächen einer Stadt nicht mehr zu bebauen. Diese werden in Zukunft lebensnotwendig gebraucht als Kühlzonen, Wasserauffang, freie Luftwege und Beschattung. Barbara Hendricks hat in ihrer Zeit als Umweltministerin hierzu Beachtenswertes veranlasst, angemahnt und auf den Weg gebracht. Mal ganz abgesehen davon, dient diese Bebauung nicht gerade dem Einhalt des vielfach bedauerten Insektensterbens. Dieses einmalige Grundstück so zu belassen sollte man aber auch nicht. Man kann es mit relativ einfachen Mitteln zu einem kleinen Park mit Naherholungscharakter umbauen. Man könnte auch einen gut begehbaren Weg anlegen mit Tafeln an den Rändern, die Auskunft über die Historie Kleves geben, und der durch die Wiesen und dann entlang oder durch die Sportanlagen in Richtung Marktplatz Linde führt.
Die Jugendherberge hat zwischen 10.000 bis 15.000 (in Worten: zehn bis fünfzehntausend) Übernachtungen im Jahr. An meiner Tür (ich wohne direkt neben der Herberge) klingeln häufig Besucher: „Wie kann man denn hier mal in die Innenstadt gehen, wir wollen noch etwas bummeln, etwas essen“. Diese Leute haben Urlaub, Urlaubern sitzt das Geld locker.
Weiß man im Stadtmarketing und in den Straßengemeinschaften in Kleve eigentlich, dass man hier einen kleinen Schatz heben kann? Nur – man muss die Leute auf eine angenehme, fußläufige Art in die Innenstadt locken, nicht einfach die Königsallee runterschicken, diese hat nämlich beidseitig keinen befestigten Bürgersteig, das wiederum ist eine Schande für sich!