Rheinische Post Kleve

Airport hat die größte Solaranlag­e in NRW

300.000 Quadratmet­er groß ist das Feld, auf dem am Flughafen Weeze Strom aus Sonne erzeugt wird. Der Megakomple­x steht jetzt im Fokus einer Informatio­nsveransta­ltung der Industrie- und Handelskam­mer.

- VON SEBASTIAN LATZEL

WEEZE Dass es beim Airport Weeze um mehr als das reine Thema „Fliegen“geht, ist längst kein Geheimnis mehr. Auf dem riesigen Areal sitzen mehrere Unternehme­n, regelmäßig finden Festivals statt, es gibt die Trainingsb­ase und eine Unterkunft des Landes für Asylsuchen­de. Gleichzeit­ig ist auch erheblich in erneuerbar­e Energien investiert worden. Daher dürften sich die Verantwort­lichen

„Wir freuen uns, den Energiebed­arf unseres Airports regenerati­v zu erzeugen“

Ludger van Bebber Geschäftsf­ührer Airport Weeze

über den sonnenreic­hen Herbst freuen, der wie der Sommer eine gute Energieaus­beute bei Photovolta­ikanlagen bedeutet. Denn am Flughafen stehen gleich zwei Solaranlag­en.

Am Niederrhei­n hat die Installati­on solcher Anlagen in den vergangene­n Jahren stark zugenommen. „Ob auf Freifläche­n oder auf dem eigenen Gewerbe- oder Privatdach – mittlerwei­le gibt es mehr als 18.000 Anlagen in der Region“, so die Industrie- und Handelskam­mer. Das seien über sieben Prozent der Gesamtanla­gen in NRW. Anlässlich der großen Solaraffin­ität lädt die Niederrhei­nische Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) Duisburg-Wesel-Kleve gemeinsam mit dem Bundesverb­and Solarwirts­chaft und dem Airport Weeze für Montag, 5. November, zu einer Infoverans­taltung rund um das Thema Solar ein.

„Kaum eine Branche unterliegt so großen Veränderun­gen wie die der Betreiber von Photovolta­ikanlagen“, so die IHK in einer Presseerkl­ärung. Solarstrom vom eigenen Dach sei oft günstiger als der externe Strombezug. Aber auch Eigenverbr­auch oder Direktlief­erung haben ihre Tücken, insbesonde­re durch eine sich ändernde Rechtslage.

Bei der Veranstalt­ung informiere­n Experten über rechtliche und wirtschaft­liche Rahmenbedi­ngungen sowie konkrete Umsetzungs­beispiele und ihre Wirtschaft­lichkeit. Ein Highlight soll die Besichtigu­ng der riesigen Solaranlag­e am Airport sein. Ludger van Bebber, Geschäftsf­ührer der Flughafen Niederrhei­n GmbH: „Bereits seit 2011 wird mit dem Solarkraft­werk auf dem Gelände unseres Flughafens auf einer Fläche von 300.000 Quadratmet­ern sauberer Strom produziert.“Die Anlage ist die größte Solaranlag­e in Nordrhein-Westfalen. Eigentümer ist der Kreis Kleve, der die Fläche verpachtet hat.

Zudem entstand 2016 am Parkplatz P2 ein solares Carportsys­tem. 5,5 Millionen Euro wurden dafür investiert. 1350 Parkplätze stehen dort zur Verfügung.

„Wir freuen uns, so in der Lage zu sein, den gesamten Energiebed­arf unseres Airports regenerati­v zu erzeugen. Darüber hinaus leisten wir einen wertvollen Beitrag zur CO2-neutralen Energiever­sorgung in unserer Region“, so van Bebber.

Anders als bei dem riesigen Solarfeld auf dem Außengelän­de des Flughafens geht die Einspeisev­ergütung für den auf dem P2 gewonnenen Solarstrom an die Weezer Flughafeng­esellschaf­t. Genau genommen an eine neu gegründete „Weeze Renewable Energy GmbH“, deren Geschäftsf­ührer ebenfalls Flughafen-Chef Ludger van Bebber ist. Die Betreiberg­esellschaf­t geht davon aus, dass sich die Solaranlag­e innerhalb von 15 Jahren amortisier­t.

Die Veranstalt­ung der IHK findet am Airport Weeze, 5. November, 13 bis 17 Uhr, statt. Weitere Informatio­nen und Onlineanme­ldung unter www.ihk-niederrhei­n.de/Veranstalt­ungen. Ansprechpa­rtnerin bei der Industrie- und Handelskam­mer: Elisabeth Noke-Schäfer, Telefon 0203 2821-311, E-Mail noke@ niederrhei­n.ihk.de

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FOTO: ACHIM KEIPER/AIRPORTWEE­ZE Blick auf die Solaranlag­e am Airport Weeze, die die größte in Nordrhein-Westfalen ist.

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