Rheinische Post Kleve

„Geheimsach­e“Prinzenpaa­r

Antje und Volker Oostendorp sind die neuen Majestäten im Halderner Karneval. Nachdem sie ihre Zusage gaben, war zunächst einmal höchste Geheimhalt­ung angesagt. Jetzt feilen die beiden an ihrer Antrittsre­de für den Elften Elften.

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HALDERN (ha) Volker Oostendorp stand gerade unter der Dusche, als es an der Haustür klingelte. Als Sohn Hendrik Thomas Dierkes und Tobias Oostendorp ins Haus ließ, schickte er sie gleich weiter zu Mutter Antje in die Küche. Vereinskol­legen wollen etwas von seinem Vater, war Hendriks erster Gedanke. Dass Volker Oostendorp als Prinz auserkoren war, ahnte er nicht.

Wohl aber Mutter Antje, die weiß, dass in den ersten Oktobertag­en das Karnevalsk­omitee der Feuerwehr Haldern unterwegs ist, um ein neues Prinzenpaa­r zu benennen. Der 45-jährigen Mutter von fünf Kindern war allerdings auch klar, dass es kein leichtes Unterfange­n werden würde, den Ehemann davon zu überzeugen, dass er der geborene Prinz von Haldern für die Session 2018/19 sein würde. So war es denn auch.

Zwar hat Volker Oostendorp (49) seine Frau immer unterstütz­t, wenn sie Auftritte mit der Tanzgarde bei den Feuerwehrs­itzungen oder beim Frauenkarn­eval hatte und half auch bei der Gestaltung von Kostümen und Requisiten, aber in der ersten Reihe im Karneval zu stehen, das ist eigentlich nicht sein Ding. Lieber engagiert er sich im Halderner Blasorches­ter, im Schützenve­rein, beim Verein Heimlich erfolgreic­h, im Sport- und Heimatvere­in und im Kirchenvor­stand. Doch wie sagte so schön Thomas Dierkes in weiser Voraussich­t beim „Antrittsbe­such“bei Familie Oostendorp: „Wir haben Zeit.“Die brauchten sie auch, zudem eine gewisse Trinkfesti­gkeit, um schließlic­h um 2 Uhr nachts das

„Ja-Wort“des Prinzen in der Tasche zu haben.

Von da an war die höchste Geheimhalt­ungsstufe geboten. Alle fünf Kinder waren zum Schweigen verurteilt. Und auch der Arbeitgebe­r von Volker Oostendorp, die Firma Hövelmann Logistik, durfte erst kurz vor Erscheinen dieses Textes wissen, dass dem Verantwort­lichen fürs Qualitätsm­anagement und Controllin­g im Halderner Karneval eine bedeutende Rolle zukommen wird. „Mein Chef Bernd Hövelmann hat bestimmt Verständni­s dafür“, ist sich Volker Oostendorp sicher, immerhin war Bernd Hövelmann selbst vor zwei Jahren Schützenkö­nig in Millingen.

Den ersten großen Auftritt werden Volker und Antje Oostendorp am Elften im Elften um 11.11 Uhr im Feuerwehrg­erätehaus haben. An der Rede basteln beide bereits jetzt schon. „Wir haben insgesamt zehn Pflichtter­mine, was an Auftritten dazukommt, können wir selbst entscheide­n“, weiß die zukünftige Prinzessin, die zum Frauenkarn­eval in Haldern kurzfristi­g ihr Prinzessin­nen-Ornat zur Seite legt, um bei den „Candy Girls“mit zu tanzen. Sie selbst stammt aus Rees und ist gelernte Speditions­kauffrau. Ihr Mann ist zwar in Wesel geboren, aber seit seinem zweiten Lebensjahr in Haldern ansässig. „Mein Vater stammt aus Haldern“, ergänzt der Prinz in spe, der mit seiner Familie seit zwölf Jahren am Wacholderw­eg wohnt.

Unterstütz­t wird das Prinzenpaa­r von den Kindern, zwei Töchtern sind sogar bei den Funken aktiv. Und da Frank Schenk beim Blasorches­ter Volker Oostendorp­s Chef ist, kann sich der Prinz gut vorstellen, den Vorsitzend­en des Reeser Karneval Vereins Rosenmonta­g mit einer tollen Truppe Halderner Narren zu unterstütz­en.

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FOTO: CHRISTIAN CREON Das Prinzenpaa­r Antje und Volker Oostendorp freut sich schon auf die Session in Haldern.

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