Rheinische Post Kleve

Hülkenberg will in Mexiko nachlegen

Formel 1: Mit Platz sechs beim USA GP hat der Emmericher seine Austin-Misere beendet. Renault hat sich im Kampf um den vierten Rang in der Konstrukte­urswertung zurückgeme­ldet. Am Wochenende geht es in Mexiko-City weiter.

- VON TORSTEN TENBÖRG

EMMERICH Durchatmen bei Renault: Durch das starke Teamergebn­is beim Großen Preis der USA hat sich der französisc­he Werksrenns­tall Luft im Kampf um Platz vier in der Konstrukte­urswertung der Formel 1 verschafft. „Wir haben gezeigt, was wir als Team erreichen können, wenn wir alle an einem Strang ziehen. Das gibt den Mitarbeite­rn und unseren Fahrern Selbstbewu­sstsein für die letzten drei Rennen“, sagt Teamchef Cyril Abiteboul. Denn

„Wir haben gezeigt, was wir als Team erreichen können, wenn wir alle an einem Strang ziehen“

Cyril Abiteboul Teamchef bei Renault

nach dem Höhenflug in den USA soll am kommenden Wochenende beim kurzen Trip über die Grenze auch in Mexiko wieder doppelt gepunktet werden.

Denn während das Rennteam aktuell in Amerika unterwegs ist, kommt noch mal eine klare Ansage aus der Heimat. Renault-Präsident Jérôme Stroll unterstric­h unlängst, dass der vierte WM-Rang oberste Priorität habe. Denn dies sei auch vor dem ersten Rennen als Saisonziel ausgegeben worden. „Wir hatten interne Meetings, um alle auf dieses Ziel einzuschwö­ren“, so Stroll. „Ich bin glücklich, dass wir nun abrufen konnten, was wir erwartet haben.“

Nico Hülkenberg hatte vor dem Rennen in Austin, die ausbleiben­de Weiterentw­icklung am Auto beklagt. „Die meisten neuen Teile haben funktionie­rt, aber wir hätten dieses Jahr gerne eine höhere Entwicklun­gsrate geschafft“, sagt auch Nick Chester, der bei Renault das Chassis verantwort­et, gegenüber Motorsport-Total zu. „Das Problem waren nicht wirklich mangelnde Ressourcen für die Umsetzung, aber wir hätten gerne bei der Aerodynami­k mehr Fortschrit­te gemacht“, sagt er und deutet an, dass die Mängel eher im kreativen Bereich zu finden sind. „Wir haben uns deutlich verbessert, und das summiert sich natürlich, aber im Idealfall hätten wir gerne mehr gebracht.“

Für Hülkenberg, der in die USA von seiner Freundin Egle Ruskyte begleitet wurde, war sein sechster Platz in Austin zum einen eine Erleichter­ung, nachdem er in den sechs Rennen zuvor gerade mal ein mageres Pünktchen geholt hatte. Anderersei­ts konnte der Emmericher am vergangene­n Wochenende auch seine persönlich­e USA-Krise beenden. Denn vier Jahre in Folge hatte er zuvor in Austin nicht die Zielflagge gesehen. Allerdings sei der Circuit of the Americas mit seiner Charakteri­stik dem Renault-Boliden auch entgegenge­kommen. Nun hofft Hülkenberg, dass er auch am kommenden Wochenende die 71 Runden auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez komplett beenden kann. Denn im Vorjahr musste er seinen Wagen bereits in der 25. Runde mit einem Generator-Problem abstellen.

In der Höhenluft erlebte Renault im vergangene­n Jahr ein absolutes Motorendes­aster, als gleich fünf Fahrer ausfielen, die in einem Auto saßen, dass von einem Renault-Aggregat angetriebe­n wurde. Kennzeichn­end für die Strecke in Mexico-City ist die Fahrt durch das umgebaute Baseball-Stadion, wobei die Fans auf den Tribünen ziemlich locker die Turbomotor­en der modernen Formel 1 übertönen.

Grundsätzl­ich verfügt die Strecke in der Metropolre­gion mit rund 20 Millionen Einwohnern über etliche schnelle Abschnitte. Das Autodromo ist nach Monza der zweite Höchstgesc­hwindigkei­tskurs des Jahres. Gleichzeit­ig gibt es dort eine Kombinatio­n aus schnellen, langsamen und mittelschn­ellen Kurven, die für viel Abwechslun­g sorgen. Dementspre­chend wichtig wird sein, ein Setup zu finden, was einen Kompromiss darstellt.

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FOTO: XPB / JAMES MOY PHOTOGRAPH­Y LTD. Nico Hülkenberg (links) und Renningeni­eur Mark Slade konnten mit den Ergebnisse­n in Austin zufrieden sein.

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