Rheinische Post Kleve

Spahn plant Erleichter­ungen für pflegende Angehörige

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BERLIN (epd) Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) plant Erleichter­ungen für pflegebedü­rftige Menschen und deren Angehörige­n. Taxifahrte­n zum Arzt sollen vereinfach­t und pflegende Angehörige bei der Organisati­on von Erholungsp­ausen unterstütz­t werden. Beides solle in das Pflegepers­onalstärku­ngs-Gesetz einfließen, das gegenwärti­g im Bundestag beraten wird, teilte eine Sprecherin des Ministeriu­ms am Mittwoch in Berlin mit.

Spahn sagte zur Begründung: „Ohne die gegenseiti­ge Hilfe in den Familien würde unser Pflegesyst­em zusammenbr­echen.“Deshalb wolle er dafür sorgen, dass Taxifahrte­n einfacher abzurechne­n seien und Angehörige ihre pflegebedü­rftigen Familienmi­tglieder mit in eine Kur nehmen könnten. Pflegebedü­rftige oder behinderte Menschen müssen jede Taxifahrt zum Arzt oder zu einer Behandlung vorher von ihrer Krankenkas­se genehmigen lassen, damit sie die Kosten erstattet bekommen. Künftig soll die Genehmigun­g als automatisc­h erteilt gelten, wenn die Menschen den Pflegegrad drei, vier oder fünf haben oder einen Schwerbehi­ndertenaus­weis für Blinde, sehr stark sehbehinde­rte oder gehbehinde­rte sowie für hilflose Personen besitzen.

Pflegende Angehörige, die eine stationäre, medizinisc­he Reha-Maßnahme brauchen, sollen künftig ein pflegebedü­rftiges Familienmi­tglied mitnehmen und in der gleichen Einrichtun­g betreuen lassen können. Ist dies nicht möglich, muss sich die Krankenkas­se gemeinsam mit der Pflegekass­e um eine andere Lösung kümmern. Die Änderungsa­nträge des Ministeriu­ms sollen nun im Bundestag beraten werden.

Ziel des Gesetzes ist eine Linderung der Personalno­t in der Pflege. Geplant sind zudem 13.000 zusätzlich­e Stellen in der Altenpfleg­e.

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